Städtereisen im Advent:Die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland

Zu den großen Weihnachtsmärkten mitten in der Stadt rennt jeder - dabei gibt es ganz in der Nähe viel schönere.

Von SZ-Autoren

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(Foto: Thomas Falk/Stiftsweihnacht)

Stiftsweihnacht in Kaufungen statt Märchenweihnachtsmarkt in Kassel Wer im nördlichen Hessen lebt, flaniert gern über den Märchenmarkt in Kassel, der sich jedes Jahr ein Motiv aus den Sagen der Gebrüder Grimm zum Motto wählt. Diesmal ist Rotkäppchen dran. Die 70-Meter-Eisrutsche hat mit der Mär natürlich überhaupt nichts zu tun. Der Markt in Kassel ist groß, bunt und findet statt vom 25. November bis zum 30. Dezember. Wer es kleiner und romantischer mag, setzt sich in Kassel in die Straßenbahn und fährt nach Oberkaufungen. An der 1000 Jahre alten Stiftskirche mitsamt Klosteranlage werden am dritten Adventswochenende Buden und Stände aufgebaut, viel Kunsthandwerk, kaum Zuckerwatte und Musikgedudel. Im sehr kühlen Gewölbekeller wird traditionell eine außerordentlich schmackhafte Wildsuppe serviert, auch die Kirche ist nach langer Restaurierung wieder geöffnet. Neuankömmlinge allerdings müssen gewarnt werden: Mit dem Auto kommt man nicht in die Nähe der Stiftskirche. Wer genug Puste hat, marschiert den Berg hinauf durch die engen Gassen, gesäumt von prächtigen Fachwerkhäusern, zur ehemaligen Abtei. Leute, die nicht so gut zu Fuß sind, können einen Shuttle-Bus nehmen. www.foerderverein-stiftskirche-kaufungen.de/stiftsweihnacht; 13. bis 15. Dezember, Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag 12 bis 20 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr Susanne Höll

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(Foto: Werk 2)

Alternativer Markt am Connewitzer Kreuz statt Leipziger Weihnachtsmarkt Man muss schon einen Schuss haben, um den Weihnachtsmarkt im Zentrum Leipzigs zu besuchen, idealerweise im Glühwein. Ohne sedierendes Heißgetränk nämlich stellt sich flugs Überforderung ein angesichts der Ho-ho-Horden, die sich zwischen Kräppelchen(Krapfen)-Buden und Crottendorfer Rauchwaren mit der Trägheit von Eisschollen ineinander schieben. Eröffnet wird der größte Markt der Stadt mit dem traditionellen Posaunenblasen auf dem Rathausbalkon. Beendet meist damit, dass sich jemand in die Straßenbahn erbricht. Alternative Adventsrituale lassen sich am Connewitzer Kreuz beobachten. Erschöpfte sich die vorweihnachtliche Traditionspflege im Leipziger Süden einst in apokalyptischen Schneeballschlachten zwischen Anwohnern und Polizisten, fand das Viertel mit "Weihnachten am Kreuz" zurück zu familiärer Besinnlichkeit. Seit 2005 gibt es den etwas anderen Weihnachtsmarkt im soziokulturellen Zentrum "Werk 2". In drei Hallen können Besucher vor allem Selbstgemachtes entdecken: Portemonnaies aus Fahrradschläuchen, Schmuck aus Besteck, Mützchen, die jedes Kind niedlich aussehen lassen. Wo sonst Konzerte von "The Black Rebel Motorcycle Club" und "WIZO" stattfinden, ist das Licht behaglich gedimmt: Statt Mülltonnen brennen Herrnhuter Sterne. Getrunken werden soll natürlich auch - das Becherpfand geht an soziale Projekte. So lässt sich noch im Kater dem Kapitalismus ein Schnippchen schlagen. www.werk-2.de, 13. bis 22. Dezember, nachmittags und abends mit täglich wechselnden Öffnungszeiten (siehe Homepage), längstens von 13 bis 22 Uhr. Ulrike Nimz

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(Foto: Michael Schmidt/Elbhangfest)

Elbhangfest-Weihnachtsmarkt statt Striezelmarkt in Dresden Für die Dresdner ist das Schönste an Weihnachten die Vorweihnachtszeit. Im Grunde genommen verwandelt sich die Stadt im Advent in einen einzigen großen Weihnachtsmarkt. Tatsächlich gibt es elf, von denen der schönste natürlich der Striezelmarkt ist. Schön im Sinne von: groß, bekannt, einer der ältesten der Welt. Ansonsten ist der Striezelmarkt vor allem immer ein bisschen zu viel. Zu viele Buden, zu viele Reisebusse, zu viel Kleingeld, das für Glühwein draufgeht. Nimmt man aber in der Innenstadt die Straßenbahn 10 oder 12 in Richtung Osten, steigt am Schillerplatz aus und überquert die Brücke mit dem Namen Blaues Wunder, stößt man im Stadtteil Loschwitz auf einen besonders schönen Weihnachtsmarkt. Schön im Sinne von: stimmungsvoll, lecker Eierpunsch, hübsches Kunsthandwerk. Ein Geheimtipp ist dieser Elbhangfest-Weihnachtsmarkt nicht mehr - jedenfalls nicht unter Dresdnern. Vor allem am Wochenende flaniert man hier mitunter schon auch ganz schön dicht gedrängt. Der Trubel der Altstadt ist trotzdem weit weg. www.elbhangfest.de, Elbhangfest-Weihnachtsmarkt vom 30. November bis 15. Dezember, Montag bis Donnerstag 13 bis 20 Uhr, Freitag 13 bis 21 Uhr, Samstag 11 bis 21 Uhr, Sonntag 11 bis 20 Uhr Anna Hoben

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(Foto: Hans-Jürgen Zanella/Lukrezia Markt)

Lucrezia-Markt auf dem Haidplatz statt Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis in Regensburg "Fürstlich" nennt Gloria von Thurn und Taxis das vorweihnachtliche Disneyland in ihrem Schloss. Stimmt ja auch. Auf dem Regensburger Bussi-Bussi-Markt ist alles fürstlich. Der Champagner-Pavillon zum Beispiel, die Preise für Eintritt, Glühwein und Austern sowieso. Wer's mag, darf dort gerne unter sich bleiben. Denn der Lucrezia-Markt ist ziemlich das Gegenteil von Disneyland. Kein Pomp, kein Champagner, keine Türsteher. Hier ist nichts inszeniert: Regensburger Kunsthandwerker haben ein Gegenerlebnis zu all den glühweinklebrigen Bling-Bling-Märkten auf die Beine gestellt. Die Hände kleben schon deshalb nicht, weil der Glühwein ohne Gedränge nicht überschwappt. Hier blinkt nichts, aber alles leuchtet. Hier sind die Fressstände in der Unterzahl, schließlich gehört die Mehrzahl der Buden den Handwerkern mit ihrem Schmuck und ihren Schnitzereien. Eintritt muss auch niemand zahlen. Der Lucrezia-Markt ist ein demokratischer Ort, hier wird keiner ausgegrenzt, im Gegenteil: Die Menschen stimmen ein, wenn der Chor auf der kleinen Bühne Weihnachtslieder singt. Das alles findet auf einem der schönsten Plätze statt, die es in Regensburg gibt: dem Haidplatz, mitten in der historischen Altstadt, die zum Weltkulturerbe gehört. www.lucrezia-markt.de; 29. November bis 23. Dezember, Sonntag bis Donnerstag 11 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 21 Uhr Andreas Glas

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(Foto: Anke Hartenstein-Stryjski)

Sommerhausen statt Würzburger Weihnachtsmarkt Menschenmengen ziehen über den Würzburger Weihnachtsmarkt - dabei ist es in Sommerhausen viel schöner, nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt. Es beginnt schon damit, dass man dort in den Weinbergen parken darf, um dann wie ein Kind auf ein Lichterdorf zuzulaufen: Kerzen flackern in den Fenstern, Mandelduft liegt in der Luft. So geht man hinein in das Gemurmel der Menschen, Sommerhausen-Begeisterte wie man selbst, Weihnachtstouristen. Viele Weihnachtsmärkte gaukeln einem ja vor, ein gemütliches Dorf zu sein. Und sind dann doch nur eine Ansammlung von Holzverschlägen - zugiger Platz, Glühweinbesäufnis. Und in Sommerhausen? Schlendert man stundenlang durch Kopfsteinpflaster-Gassen, immer den Lichtern nach. Steigt man in Keller hinab, aus denen glückliche Besucher quellen wie der süße Brei aus dem Märchen. Biegt man in Höfe und beheizte Scheunen ein. Überall: Glasbläserarbeiten, Schnitzereien, fränkischer Honig, Scherenschnitte. Am Ende, angekommen in der Kelterhalle im Sommerhausener Schloss, trinkt man weißen oder roten Glühwein und isst Reibekuchen dazu. Draußen dreht sich ein Karussell: kullernd und leuchtend, kieksende Kinder auf Fantasiepferden. Sie reiten in die Nacht. Eine Kulisse? Nein. Ein echtes Weihnachtsdorf. www.sommerhausen.de, Sommerhäuser Weihnachtsmarkt ab 30. November bis 22. Dezember jeweils Samstag und Sonntag von 13 bis 19 Uhr. Hannes Vollmuth

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(Foto: oh)

Erlanger Weihnachtsmärkte statt Nürnberger Christkindlesmarkt Natürlich ist der Weihnachtsmarkt auf dem Erlanger Schlossplatz um ein Vielfaches kleiner als der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt. Aber wie viele Buden mit Zwetschgenmännla muss man schon sehen, um sich gegen den Kauf einer dieser Dörrobstfiguren zu entscheiden? Auf dem "Waldweihnacht" genannten Weihnachtsmarkt in Erlangen geht es um einiges beschaulicher und familiärer zu als in der großen Nachbarstadt, wo sich im vergangenen Jahr 2,1 Millionen Besucher über den Hauptmarkt schoben. Der Boden ist mit Holzschnitzeln ausgelegt, für Kinder gibt es ein Karussell und eine Backstube, in der sie in der Regel ohne Anmeldung einen Weihnachtswichtel backen können (hier empfiehlt sich vorher allerdings ein kurzer Blick auf die Webseite, weil die Backstube manchmal für Kindergartengruppen reserviert ist). Und wem die 32 Buden auf dem Schlosspark nicht ausreichen, macht entweder einen Einkaufsbummel durch das denkmalgeschützte Barockensemble der Innenstadt oder zieht zum nächsten Weihnachtsmarkt weiter. Denn sowohl die Buden auf dem Altstädter Kirchenplatz als auch der Mittelaltermarkt am Neustädter Kirchenplatz sind nur wenige Hundert Meter vom Schloss entfernt. Eine besondere Attraktion liegt direkt gegenüber der "Waldweihnacht": Dort können Besucher auf einer 420 Quadratmeter großen Eisfläche Schlittschuh laufen. www.erlanger-waldweihnacht.de, die Erlanger Waldweihnacht am Schlossplatz hat schon seit 25. November geöffnet und bleibt es bis zum 24. Dezember; Montag bis Freitag 10 bis 21 Uhr, Samstag bis 22 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr und am 24. Dezember von 10 bis 14 Uhr Claudia Henzler

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(Foto: DEG-Winterwelt)

Eislaufen statt Herumstehen in Düsseldorf Sieben verschiedene Themen-Weihnachtsmärkte gibt es auf einen Kilometer verteilt allein in der Düsseldorfer Innenstadt. Und da steht man dann im dichten Gedränge vor Glühweinständen und Fressbuden herum, die Füße und das pappig-süße Getränk werden von Minute zu Minute kälter. Viel schöner ist es da, wo der Boden richtig kalt ist: auf dem Eis. Am Nordende der Königsallee ist noch bis zum 12. Januar auf dem Corneliusplatz eine 1700 Quadratmeter große Eisbahn aufgebaut. Mit bestem Blick auf die wunderschön illuminierte Königsallee, deren hellster Punkt der Lichtdom ist. Wie eine liegende Acht umschlingt die Eisbahn den historischen Schalen-Brunnen, der für mehr als 400 000 Euro renoviert wurde. Nun ist er das Zentrum dieses kurzen "Holiday on Ice", eine Mini-Auszeit zwischen Büro und Weihnachtsgeschenke-Shopping. Und Buden für die Verschnaufpause stehen auch ringsum, nur friert man nun nicht mehr. Zehn Jahre war der Corneliusplatz eine Baustelle, weil unter ihm die neue Wehrhahn-U-Bahn-Linie gebaut wurde; seit 2017 kann er wieder genutzt werden. Wem diese Eisfläche zu sehr Düsseldorf-Schickeria ist, für den empfiehlt sich ein Ausflug zur Zollverein-Eisbahn ins Ruhrgebiet. Auf 150 Metern spiegelglatter Fläche fährt man entlang an künstlerisch beleuchteten Koksöfen und Kaminen des früheren Steinkohlebergwerks in Essen, das heute zum Unesco-Welterbe gehört. Die Eisfläche in Düsseldorf, deg-winterwelt.de, ist täglich geöffnet von 11 bis 21 Uhr, Freitag und Samstag bis 22 Uhr. Erwachsene zahlen für eine Tageskarte 7,50 Euro, Kinder unter 11 Jahren fünf Euro. Bei der Zollverein-Eisbahn, www.zollverein.de, zahlen Erwachsene sieben Euro Eintritt, Kinder fünf Euro. Geöffnet ist sie vom 7. Dezember bis 5. Januar, an zwei Samstagen (14. Dezember und 4. Januar) ist Eis-Disco von 20 bis 24 Uhr. Ansonsten sind die Öffnungszeiten für den regulären Eislauf meist täglich unterschiedlich, längstens aber von 10 bis 22 Uhr. Jana Stegemann

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(Foto: Claus Schunk)

München: Chinesischer Turm statt Marienplatz Ein schöner Christbaum mit 3000 Lichtern, ein hübsches Rathaus als Kulisse und dazu Dutzende typische Christkindlmarktbuden, an denen alles zu haben ist, was man so an Weihnachtsdeko brauchen könnte. Obendrauf gibt es beim offiziellen Christkindlmarkt der Stadt München am Marienplatz allerdings mitunter Senfflecken auf der Jacke, die einem unachtsame Würstlesser im allgemeinen Gedränge verpassen, eine zwar gut gemeinte, aber oft recht schräge Laienmusik vom Rathausbalkon und den einen oder anderen Taschendieb. Weitaus entspannter ist es im Englischen Garten beim "Weihnachtsmarkt am Chinesischen Turm". Der ist sowieso einer der schönsten Weihnachtsmärkte Münchens und mit Schnee sogar noch schöner. An den Ständen gibt es Kunsthandwerk und natürlich kulinarische Klassiker wie Stollen, Glühwein und Bratwurst. Weil das Areal recht weitläufig ist, gibt es hier normalerweise kein Gedränge, außer manchmal am Kinderkarussell. Romantiker steigen in Pferdekutschen für eine Fahrt durch den weißen Winterwald - Schnee natürlich vorausgesetzt. Ganz ohne Eis kommen dagegen die Stockbahnen aus. Die kosten allerdings stolze 100 Euro die Stunde. www.weihnachtsmarkt-chinaturm.de, 28. November bis 23. Dezember, Montag bis Freitag von 12 bis 20.30 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 20.30 Uhr Andreas Schubert Weitere Christkindlmärkte in Bayern finden Sie hier und einen Überblick über Münchner Weihnachtsmärkte sowie über Adventsmärkte rund um München.

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(Foto: ChristGrindelMarkt)

"Christgrindelmarkt" statt Rathausmarkt in Hamburg oder "Santa Pauli" Am Rathausmarkt unweit der Alster steht im Advent dieser Baum, der eigentlich keiner ist (Anm.d.Red.: Nur 2019 nicht, eine Baustelle hat sich dort breitgemacht.). Das hohe Gestell aus Metall und Elektroleuchten ist eher die kalte Karikatur eines Weihnachtsbaumes. Aber immerhin kann man es schon von Weitem sehen, es erfüllt damit seine Bestimmung als erster Botschafter des wohl populärsten Hamburger Weihnachtsmarkts. Jedes Jahr herrscht dort in der Adventszeit ein heilloses Gedränge. Die Holzbuden allerdings strahlen einen ganz anderen Charakter aus als das glitzernde Baumgerüst. Der Zirkus Roncalli betreibt den Markt unter dem Motto: Kunst statt Kommerz. Zum Verkauf stehen nicht billige Plastikwaren oder die üblichen Speisen der Fastfood-Kultur, sondern Holzspielzeug und Tiroler Spezialitäten. Außerdem schwebt dreimal am Tag über den Köpfen ein Schlitten mit Weihnachtsmann, der die Geschichte von Rudolph dem Rentier erzählt - die Hamburger lieben das (Anm.d.Red.: Sie müssen 2019 auch darauf verzichten, denn ohne den Baum kann der Weihnachtsmann nicht kreisen.). Der Markt ist ein klassischer Besuchermagnet, ähnlich wie ein weiterer großer Hamburger Weihnachtsmarkt, der irgendwie anders und doch Mainstream ist: Der Weihnachtsmarkt Santa Pauli auf dem Spielbudenplatz an der Reeperbahn vermarktet sich mit frivoler Festlichkeit: Man kann Penisse aus Schokolade kaufen oder ins Stripzelt gehen. Gerade Touristen finden hier das Flair, das man erwarten darf von der Christfest-Nebenstraße einer rotlichternden Amüsiermeile. Aber: Etwas mehr Frieden und Besinnlichkeit verbreitet eine kleine feine Weihnachtsmarkt-Installation im Quartier Grindel, Stadtteil Rotherbaum. Die Veranstalter des "Christgrindelmarkts" haben sich natürlich nicht das Wortspiel entgehen lassen, das sich aus dem Standort des niedlichen Marktes auf dem Allendeplatz am Rande des Uni-Campus ergibt. Egal: Zwischen den wenigen Zelten kann man wirklich mal Pause machen vom üblichen Adventskommerz, Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Es gibt ein Karussell, eine Wichtelwerkstatt, ein fast tägliches Musikprogramm im Kulturzelt, Speisen, Glühwein. Und wer danach noch was anderes sehen will, geht gleich gegenüber ins Abaton, ein Programmkino der alten Schule. www.christgrindelmarkt.de, 20. November bis 23. Dezember, täglich ab 12 Uhr Thomas Hahn

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(Foto: Bauernhofmuseum Amerang)

Adventsmarkt im Bauernhausmuseum Amerang statt Christkindlmarkt Rosenheim - leider in diesem Jahr verpasst, also für 2020 vormerken Der Christkindlmarkt Rosenheim mitten in der Stadt ist eine klassische Fußgängerzonenveranstaltung - trotzdem gehen alle hin: Gehetzte Büroangestellte und Klamottenkäufer versuchen, sich ihren Weg zwischen Glühweintrinkern und Lebkuchenessern zu bahnen. An den Ständen gibt es die üblichen Strohsterne, überzuckerte Heißgetränke und zwischendurch auch mal Plastikspielzeug. Dabei ist es hier viel schöner: auf dem Adventsmarkt im Bauernhausmuseum Amerang. Den verbindet mit der Rosenheimer Konkurrenz eigentlich nur der Landkreis. Das Freilichtmuseum, in dem alte Bauernhäuser aus dem Chiemgau originalgetreu wieder aufgebaut wurden, ist im Winter eigentlich geschlossen. Aber jedes Jahr am ersten Adventswochenende öffnet es seine Tore für den kleinen, feinen Markt. An den Ständen wird Schönes und Leckeres aus der Region angeboten, Porzellan und Pralinen, Mützen, Stofftiere sowie Holzkunst. Für Kinder gibt es in der Bauernhaus-Stube eine Weihnachtswerkstatt und ein Kasperltheater. www.bhm-amerang.de, Wochenende am 30. November, 13 bis 19 Uhr, und 1. Dezember, 13 bis 18 Uhr Laura Hertreiter

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(Foto: Richard Schober/Tourist Info Iphofen)

Iphofen statt Rothenburg ob der Tauber - in diesem Jahr leider verpasst, gleich für 2020 vormerken Nichts gegen den Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der Tauber. Wenn die Leute es mögen, sich auf die Füße zu treten, Selfies vor Buden mit überteuertem Glühwein zu machen, endlos Schlange zu stehen und hart von süßlich triefender Weihnachtsmucke angedudelt zu werden, und das alles in großen, großen Massen, die sich durch die mittelalterlichen Gassen schieben: fein. Wer den Adventsexzess nicht so mag, fährt besser ins nahe Iphofen. Man geht durch die alten Tore hinein in die auch sehr schöne alte Stadt, Läden und Türen sind offen und viele Menschen unterwegs, etliche Einheimische darunter; die Lichter glänzen, ehrwürdig stehen die Fassaden der alten Winzerhäuser unter dem Winterhimmel. Klar, Kommerz ist auch dabei, aber warum nicht, die Leute wollen leben. Doch alles in allem ist es in den von einer Wehrmauer fest umschlossenen Gassen sehr behaglich. In den Höfen gibt es Wurst und ausgezeichneten Wein der heimischen Lagen. Die Stadt wirkt, als habe ein Adventskalender auf einmal alle seine Türen geöffnet. Und ein bisschen ist es auch so: Dieser Markt hat nur ein Wochenende lang auf, vom 7. bis 8. Dezember. Er endet, stilgerecht, mit einem Adventskonzert in der Stadtkirche. www.iphofen.de, Wochenende 7. und 8. Dezember, Samstag 15 bis 21 Uhr, Sonntag 11 bis 18 Uhr. Joachim Käppner

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