Universität in Istanbul:Wenn Erdoğan die Polizei schickt

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Studenten der Boğaziçi Üniversitesi (Bosporus-Universität) in Istanbul demonstrieren gegen ihren neuen Rektor, den sie vor allem als Parteisoldaten des Präsidenten Erdoğan wahrnehmen. (Foto: OZAN KOSE/AFP)

Ein Parteisoldat soll Istanbuls Elite-Uni leiten, nach Protesten schaltet der Präsident auf Angriff: Er rückt Studenten und LGBT-Aktivisten in die Nähe von Terroristen.

Von Tomas Avenarius, Istanbul

Der Ort wäre wunderschön, wären da nicht die Polizisten, allesamt in Kampfanzügen. Von dem kleinen Park hinter der Istanbuler Boğaziçi-Universität blickt man über grüne Hänge und den Campus der Uni auf den namensgebenden Bosporus, man schaut von Europa direkt hinüber nach Asien. Doch vor dem Eingang der renommiertesten Hochschule der Türkei steht jetzt ein Wasserwerfer, nicht weit davon ein Panzerwagen, die Zufahrtsstraßen sind mit Sperrgittern umstellt. Die Polizisten laufen im vielfachen Dutzend herum, einige halten Tränengasbüchsen im Arm, einer gar ein Sturmgewehr. Und der Student, der im Doğatepe-Park sitzt, sagt: "Wir müssen aufpassen, wir dürfen absolut nichts falsch machen. Den Rektor wieder absetzen kann nur der Präsident. Sonst keiner."

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