Der englische Soziologe Mike Savage hat etwas Ungewöhnliches getan. Er erinnert an ein Versäumnis seines eigenen Fachgebiets. Denn Savage beklagt nicht nur das Defizit, dass sich die Sozialwissenschaften zu wenig mit Ungleichheit beschäftigen, sondern begründet das auch empirisch akkurat mit aussagekräftigen Tabellen und in Berufung auf fast alle Autoren, die in diesen Wissenschaften weltweit Rang und Namen haben, von Pierre Bourdieu über Jürgen Habermas bis zu Thomas Piketty. Schon das macht das Buch außerordentlich - ebenso die Schlussfolgerungen.
Das Politische Buch:Rezept gegen Superreichtum
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Der Soziologe Michael Savage zeigt in einer fulminanten Langzeitstudie auf, wie ökonomische Ungleichheit allerorten Konflikte schürt. Er geht dabei auf Versäumnisse seiner eigenen Fachdisziplin ein und entwirft radikale Ideen für ein "gutes Leben".
Rezension von Rudolf Walther
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