:Wenn Frieden es hier schaffen kann, kann er es überall schaffen
Theater
:Frauen in der Finsternis
Hannah Arendt und das Verbrechen an Gisèle Pelicot: Zwei Regisseurinnen gelingt am Deutschen Theater Berlin ein kluger Umgang mit schwierigen Stoffen.
Politische Beteiligung
:Die Politiker in Berlin nennen es den Herbst der Reformen. Wir einen Witz
Die Kinder der Postpolitik: Egal ob Rente oder Wehrpflicht, ältere Politiker entscheiden gerade über die Zukunft der Jungen. Dabei wollen die etwas viel Radikaleres als ein paar Reformen.
100 Jahre Hochschule für Philosophie in München
:Was bringt es, heute noch Philosophie zu studieren?
Ein Vorurteil lautet: Wer sich für das Fach einschreibt, hat keinen Plan für die Zukunft. Der Münchner Professor Johannes Wallacher widerspricht und erklärt, warum Philosophie das Leben besser und den Umgang mit KI humaner machen kann – und warum sie gar nicht so leicht zu studieren ist.
Literatur
:Im Sound einer Unicef-Spendenbroschüre
Der Literaturnobelpreisträger J. M. G. Le Clézio berichtet in seiner Geschichtensammlung „Neues von den Unerwünschten“ herzzerreißend vom Unrecht der Welt. Das ist schön – solange man keine literaturkritischen Maßstäbe anlegt.
Theater
:Blöde Blödelei über das Böse
Ein katastrophaler Abend am Thalia-Theater in Hamburg mit Corinna Harfouch verhebt sich an der Philosophin Hannah Arendt und lässt den Holocaust aussehen wie eine Komödie.
KI
:Verlernt der Mensch das Denken?
Wer Google eine Frage stellt, erhält jetzt eine Chatbot-Antwort. Ob KI dazu führt, dass wir unsere Gehirne verkümmern lassen, untersucht der Medienphilosoph Roberto Simanowski in seinem Buch „Sprachmaschinen“. Mit frappierenden Ergebnissen.
Glosse
:Das Streiflicht
Die Tomate, die Schlange und die Kuh: Der Fußballer Victor Boniface richtet eine Botschaft an die Welt. Und diese hat einiges mit Martin Heideggers Werk gemeinsam.
Walhalla in Donaustauf
:Muss die Heimstatt deutscher Heldenhäupter moderner werden?
Seit jeher wird gestritten, welche Köpfe in die Walhalla dürfen – König Ludwig I. hatte die Ruhmeshalle bauen lassen, um der Bevölkerung Vorbilder zum Nacheifern vorzustellen. Doch ist das noch zeitgemäß? Oder müsste mal umsortiert werden?
Donaustauf in der Oberpfalz
:Die letzten Plätze sind vergeben: Strauß und Arendt kommen in die Walhalla
Der „Vater des modernen Bayern“ und die „unabhängige Denkerin“ sollen die beiden noch möglichen Büsten in der Ruhmeshalle bei Regensburg bekommen - mögliche weitere Prominente werden anders dargestellt.
Nachruf
:Der resolute Pragmatist
An seinem berühmtesten Gedankenexperiment beißen sich die Propheten der künstlichen Intelligenz gerade wieder einmal die Zähne aus. Zum Tod des amerikanischen Philosophen John R. Searle.
Glosse
:Bayern hat die Superstars
Wie in aller Welt kam Markus Söder auf die Idee, Hannah Arendt neben Franz Josef Strauß in der Walhalla zu verewigen? Ein garantiert authentischer Einblick in die Entscheidungsfindung des bayerischen Ministerpräsidenten.
Physik
:Diese Experimente könnten die Realität abschaffen
Gibt es eine objektive Welt, oder hängt alles vom Beobachter ab? Nun wollen Quantenphysiker diese Frage beantworten. Ihre Ergebnisse könnten unser Weltbild drastisch verändern.
Soziale Ungleichheit
:Deutsche Misere
Wenn Friedrich Merz das größte Problem der deutschen Gesellschaft verstehen will, könnte er sich bei Karl Marx informieren. Oder noch besser beim britischen Ökonomen Gary Stevenson, der ein einfaches Mittel gegen Ungleichheit propagiert.
Winfried Kretschmann
:Die Frau an seiner Seite
Winfried Kretschmann hat ein Buch über seine Lieblingsphilosophin Hannah Arendt geschrieben, das tatsächlich den Bauplan seiner Politkarriere enthüllt: Wie man vom grünen Sonderling zum Weisen von der Alb und schwäbischen Landesvater wird.
Sozialpsychologie
:Wie man richtig um Verzeihung bittet
Entschuldigungen tun der Seele gut, vielleicht sogar dem Körper. Was eine aufrichtige Bitte um Vergebung ausmacht – und warum man manches trotzdem nicht verzeihen sollte.
Rutger Bregman über Ambition
:„Aufmerksamkeit wird wahnsinnig überschätzt“
Der Historiker Rutger Bregman ist mit Büchern über das Gute im Menschen weltberühmt geworden – und würde manches davon heute anders schreiben. Ein Gespräch über die sinnlosen Jobs von Unternehmensberatern, moderne Hühnerhaltung und die Rettung des Planeten.
Die Welt 2035 – Wohin führt uns die KI?
:„Wir werden alle auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochen“
Big Tech im Bund mit politischer Macht. Jobs, die nur noch öde sind, weil die KI das Denken übernimmt. Eine EU, die ihre Bürger nicht vor Überwachung schützt. Ist das die Zukunft mit künstlicher Intelligenz? Die Philosophin Annette Zimmermann blickt voraus.
Film
:Party des Schreckens
In „Sirât“ reist ein Grüppchen Raver und Außenseiter durch die marokkanische Wüste und verliert sich in einem Albtraum. Der Film, der in Cannes den Preis der Jury bekam, ist ein überwältigendes Spektakel.
Debatte
:Die Geburt der Hassrede aus dem Geist der Moral
Tugendhafte Influencer, die am Ende toxische Gefühle erzeugen? Wer das für neu hält, sollte mal beim Philosophen Hegel nachlesen. Zu den mentalitätsgeschichtlichen Wurzeln der neuen Meinungsführer, Echokammern und Cancel Culture.
SZ MagazinPsychologie
:„Man kann nicht vor dem eigenen Kopf davonlaufen“
Grübeln kann einen fertigmachen. Also ziellose Gedanken einfach aus dem Kopf verbannen? Die Philosophin Judith Werner plädiert für eine andere Sicht: Nicht weniger grübeln – sondern besser. Ein Gespräch über die guten Seiten des rastlosen Nachdenkens.
Geschichte: Marc Aurel
:„Bleibe ein einfacher, guter Mensch“
Milde nach innen, Härte nach außen: Unter dem römischen Kaiser Marc Aurel wurde die Wehrhaftigkeit plötzlich wieder ein Thema, wie heute. Als Philosoph verlangte der Imperator Selbstbeherrschung – auch von sich selbst.
Neues Buch von Julian Nida-Rümelin
:Gehts raus und machts Demokratie!
Der politische Philosoph Julian Nida-Rümelin verspricht in seinem neuen Buch nicht weniger, als der Demokratie den Weg aus der Krise zu weisen. Gelingt ihm das?
Zum 250. Geburtstag des Philosophen
:Schelling und München – eine besondere Beziehung
Friedrich Schelling galt seinerzeit als Vordenker in philosophischen Fragen. Mit Hegel und Hölderlin teilte er sich zur Studienzeit eine Stube, später wurde er zum wohl bedeutendsten Philosophen Münchens. Rund 28 Jahre lebte und wirkte er in der Stadt. Nun wird er dort mit einem Projekt geehrt.
Buchvorstellung des Thomas-Mann-Enkels
:Was Frido Mann zur Weltlage sagt
Mit „Um der Güte und Liebe willen“ will Frido Mann zehn Wege für einen „kämpferischen Humanismus“ weisen. Bei der Buchvorstellung im Literaturhaus München zeigt sich der Schriftsteller und Theologe „höchst alarmiert“ angesichts der politischen Entwicklungen, ob in Amerika oder Israel.
Physik
:Wenn niemand hinschaut – ist es dann passiert?
Auch hundert Jahre nach ihrer Erfindung bleibt die Quantenmechanik selbst Physikern ein Rätsel. Gibt es eine objektive Realität, oder kommt es auf die Beobachtung an? Und wo bleibt da eigentlich der freie Wille?
Leben und Gesellschaft
:„Man muss nicht immer auf dem Laufenden sein“
Was macht ein erfülltes Leben aus? Der Philosoph und Jesuit Godehard Brüntrup über den sinnvollen Umgang mit Zeit, was gegen Handysucht hilft und wie man einen Insta-Kater vermeidet.
Was läuft an Vorträgen in München
:Zerbrechliche Träume von Gleichheit, Glück und Glas
Gedanken zu Martin Luther Kings Kampf für Demokratie und Menschenrechte, das Streben nach Glück und die Zukunft der Weltwirtschaft – eine Auswahl an spannenden Vorträgen im Sommer in München.
Grünen-Politiker
:„Außer uns interessiert sich keine Sau dafür, wie wir das finden“
Robert Habeck darf bei der Phil.Cologne in Köln endlich mal ganz und gar philosophisch über Politik sprechen. Über den „Moralüberschuss“ seiner Partei, zum Beispiel.
Bildung in Bayern
:Alte Sprachen haben viel zu sagen
An fast allen bayerischen Gymnasien wird das Fach Latein unterrichtet, viele Gymnasien bieten zudem Altgriechisch an. Warum gilt humanistische Bildung im digitalen Zeitalter weiterhin als wichtig?
Nachruf
:Ein wunderbarer Mensch
Politisches Gewissen, hellwache Intellektuelle und Herzstück der Familie – an Pfingsten ist Ute Habermas-Wesselhoeft gestorben. Erinnerungen eines Weggefährten seit Studententagen.
Politische Theorie
:Soldaten gegen die Gegenwart
Was soll nach der Eskalation in L.A. noch alles kommen? Antworten finden sich bei Curtis Yarvin, der die Theorie des Demokratiesturzes geschrieben hat.
Altern
:Mit achtzig hat man noch Träume
Clint Eastwood, Elke Heidenreich und Greta Silver können es nicht lassen – sie arbeiten einfach weiter. Über das Verschwinden der Altersgrenzen und die neue Lust an der späten Karriere.
Philosophie
:Wo Hass abstrakt wird, wächst die Gefahr
Die Essays des Philosophen Helmuth Plessner über Unmenschlichkeit und Menschenverachtung sind viele Jahrzehnte alt – aber sie helfen die Schrecken der Gegenwart zu verstehen.
Philosophie
:Die Kunst des Zusammenlebens
Der Philosoph Alasdair MacIntyre hat Ethik und Moral revolutionär neu gedacht. Seine Tugend-Theorie war ein Befreiungsschlag – mit Unterstützung von Aristoteles und Thomas von Aquin. Ein Nachruf.
Künstliche Intelligenz
:Lest, redet, bleibt menschlich!
Es heißt, KI werde Krankheiten heilen, Verbrechen verhindern oder die Demokratie perfektionieren. Was wir opfern, wenn wir uns ganz auf algorithmische Rationalität einlassen: die Fähigkeit zusammenzuleben.
Habermas vs. Google
:Nicht in seinem Namen
Google taufte sein KI-Tool zur Streitschlichtung „Habermas-Maschine“. Das Problem ist nur: Der weltberühmte Philosoph will mit dem Projekt nichts zu tun haben.
Glosse "Das Streiflicht"
:Wenn Trump den falschen Mann anruft, kann es peinlich werden
Verwechslungen passieren jedem. Wenn aber der Präsident der Vereinigten Staaten aus Versehen den falschen Mann anruft, kann es leicht ein wenig peinlich enden – vor allem, wenn dieser Mann den Präsidenten für arm im Geiste hält.
Gesellschaftskritik
:Jenseits von Körper und Seele
Joseph Vogl ist einer der originellsten Gesellschaftskritiker des Landes. In seinem neuen Buch „Meteor“ hält er unserem Bedürfnis nach Verlässlichkeit das Schweben entgegen – als eigentlichen Urzustand aller Dinge.
ExklusivBefreiung des KZ Buchenwald
:Das ist die Rede, die Omri Boehm nicht halten sollte
Warum das Gedenken keine lästige Pflicht der Gegenwart ist, sondern die Bedingung der Möglichkeit einer Zukunft. Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald.
Ideengeschichte der Bundesrepublik
:Eine unwahrscheinliche Annäherung
Der jüdische Emigrant und Philosoph Theodor W. Adorno und der rechtskonservative Soziologe und Nazi-Günstling Arnold Gehlen pflegten nach dem Krieg eine produktive Bekanntschaft. Thomas Wagner erzählt in einem eindrucksvollen Buch, wie es so weit kam.
Demokratie und Rechtspopulismus
:Demokratie verteidigen? Klingt leider viel zu defensiv
Zu Ehren von Jürgen Habermas diskutieren in München namhafte Politikwissenschaftler und Soziologen über die Krise des Westens. Es herrscht die pure Fassungslosigkeit, aber es gibt ein klares Wort zum AfD-Verbot.
Jule Govrin: „Universalismus von unten“
:Wir brauchen einander
Menschen seien „in ihrer Verwundbarkeit miteinander verbunden“, sagt die Philosophin Jule Govrin. Sie plädiert für einen „Universalismus von unten“ – als Gegengift zu Elon Musks libertärem Autoritarismus.
Barbara Bleisch
:„Je starrer der Plan, desto größer die Krise in der Lebensmitte“
Der Körper verfällt, der Geist reift, und der Mensch zieht Bilanz: Was kommt jetzt noch? Ein Gespräch mit Philosophin Barbara Bleisch über die mittleren Lebensjahre und ihre Chancen.
Russland
:Willkommen im neuen Kalten Krieg
Kenne deinen Feind: Der Philosoph Alexander Dugin bietet an einer Universität in Moskau nun das Fach „Westernologie“ an. Das Ziel: die moralisch und geistig verkommenen Nachbarn ins Visier zu nehmen.
Philosophie und Quantenphysik
:„Wir müssen die Wirklichkeit neu denken lernen“
Die Menschheit befindet sich in einem Stadium, in dem ihre grundlegendsten Begriffe nicht mehr ausreichen, sagt der Philosoph Tobias Rees. Warum Quantenphysik uns zwingen wird, die Welt radikal anders zu begreifen.
Welt im Wandel
:Europa hat noch nicht fertig
Das Weltmachtgefüge verschiebt sich, und es fällt nicht leicht, dabei zuversichtlich zu bleiben. Ein paar Gründe dafür gibt es aber, sie finden sich ausgerechnet bei dem abgeklärten Optimisten Peter Sloterdijk.
Fehlendes Ockham-Gedenken
:Tiefgarage statt Philosophengrab
Wilhelm von Ockham, einer der größten Denker im Mittelalter, wirkte und starb in München. Doch dort, wo sein Grab war, parken nun Autos. Nichts erinnert dort mehr an seine Bedeutung – Wissenschaftler wollen das ändern.
MeinungHauck & Bauer
:Heute vor 74 Jahren
Am 14. Februar 1951 verbot der Vatikan allen katholischen Christen, „Das Kapital“ von Karl Marx zu lesen.
Favoriten der Woche
:Der Mensch ist zu ulkig, um ihn aufzugeben
Comicstrips über das Ende der Welt, Vorlesungen von Gilles Deleuze und ein Buch, das Goethe mit Karl May vergleicht – die Kulturempfehlungen der Woche aus dem SZ-Feuilleton.