Mit Tanzchoreografie ist Karl Lauterbach auf Tiktok bisher nicht aufgefallen. Dabei gäbe es da sicher humoristisches Potenzial zu heben und vor allem Klickzahlen, wenn man sich etwa seine selbstironischen Auftritte in Einspielern der "Heute Show" vergegenwärtigt. Stattdessen erklärt der Bundesgesundheitsminister auf Tiktok im Ton eher nüchtern, warum die neue Krankenhausreform nötig sei: "Das strukturelle Defizit der Kliniken ist einfach zu groß." Gut, im Wording womöglich leicht vorbeigeschrammt an der Zielgruppe auf der Kurzvideoplattform, die sonst eben mit Tanzvideos und anderen lustigen Clips 20 Millionen Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland mehr oder weniger süchtig macht. Zugunsten von Lauterbach lässt sich anführen: Immerhin bemüht sich sein Ministerium, junge Leute zu erreichen. Nur wie lange noch?
Sicherheit auf Social Media:Tiktok ist nichts für Diensthandys
Lesezeit: 4 min
EU-Kommission und US-Regierung haben die App auf den Diensthandys ihrer Mitarbeiter schon verboten. Muss bald auch Karl Lauterbach aufhören, auf Tiktok zu posten?
Von Christoph Koopmann, München, und Florian Müller, Peking
Spionage-Vorwürfe:Toxisch, toxischer, Tiktok?
Die App aus China ist extrem populär. Doch mehrere Behörden in Europa und den USA warnen vor der Nutzung. Es geht um Suchtpotenzial, Propaganda und einen fragwürdigen Umgang mit den Daten der meist jungen Nutzerinnen und Nutzer.
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