Thüringen:Die Stunde der Gespenster

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"In ziel- und zweckgerichteter Weise gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung": Der Landesverfassungsschutz stuft die Thüringer AfD unter Björn Höcke als rechtsextremistisch ein. (Foto: Bodo Schackow/dpa)

Bleibt es bei den Umfragewerten, geht die AfD 2024 in Thüringen als Sieger aus der Landtagswahl hervor. Mit Abstand. Den anderen Parteien gruselt es ob dieser Aussicht. Doch tun sie bisher nichts, um die Rechten von der Macht fernzuhalten. Dabei könnten sie es.

Von Iris Mayer

Ein Gespenst geht um vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland, das Gespenst der AfD. In Umfragen steht die in Sachsen und Thüringen als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei bei 35 und 34 Prozent. In Brandenburg, wo 2024 ebenfalls ein neuer Landtag gewählt wird, liegt sie zwar unter der 30-Prozent-Marke, aber auch dort vor allen anderen Parteien. Bislang fallen die politischen Reaktionen auf dieses Phänomen erstaunlich simpel aus. Erst großes Gruseln und banger Blick nach Osten, dann Selbstberuhigung, die AfD werde keine Partner zum Regieren finden. Die Hoffnung: Die AfD mag König der Umfragen sein, wird aber ein König ohne Land bleiben. Oder ein Gespenst, wenn man so will.

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