Kanzlerkandidatur der Union:Söder baut Vorsprung in Umfragen aus

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Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Markus Söder (l.) baut seinen Vorsprung in Umfragen aus, Armin Laschet fällt weiter ab. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

CDU-Chef Laschet liegt selbst bei Anhängern des Unionslagers weiterhin deutlich hinter Bayerns Ministerpräsidenten zurück.

Von Lilith Volkert

Kurz vor der Entscheidung, wer Kanzlerkandidat der Union wird, kann CSU-Chef Markus Söder seinen Vorsprung in Meinungsumfragen ausbauen. CDU-Chef Armin Laschet liegt selbst bei Anhängern des Unionslagers weiterhin deutlich zurück.

44 Prozent der Bundesbürger und 72 Prozent der Anhänger von CDU und CSU halten den bayerischen Ministerpräsidenten Söder für den geeigneteren Kandidaten. Das ergab der von Infratest Dimap erhobene Deutschlandtrend des ARD-"Morgenmagazins". Noch deutlicher sind die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen, die für das ZDF-Politbarometer erhoben wurden. Demnach glauben 63 Prozent der Befragten und 84 Prozent der Unionsanhänger, Söder sei für das Amt geeignet.

Nur 15 Prozent der Bundesbürger und 17 Prozent der Unionsanhänger sehen laut Infratest Dimap dagegen in Laschet den geeigneteren Kandidaten. Den Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen zufolge kommt der NRW-Ministerpräsident auf insgesamt 29 Prozent Zustimmung. In der Union trauen ihm 43 Prozent der Befragten die Kanzlerkandidatur zu. Darüber hinaus halten 33 Prozent der Wahlberechtigten dieser Umfrage zufolge beide Kandidaten für nicht geeignet.

Auch in den vergangenen Monaten lag Söder bei der Frage der Kanzlertauglichkeit schon vor Laschet. Laut ZDF haben beide ihre Zustimmungswerte seit März etwas verbessert, der ARD zufolge sind sie allerdings gesunken - bei Söder allerdings weniger als bei seinem Konkurrenten.

Es ist unklar, welches Gewicht die an der Entscheidung beteiligten Gremien von CDU und CSU den aktuellen Umfragen geben. Das Söder-Lager verweist naturgemäß auf die breite Zustimmung in der Bevölkerung. Wenn man gewinnen wolle, dürfe man "den Besten nicht auf der Bank sitzen lassen", sagte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) im Deutschlandfunk.

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Laschet und seine Unterstützer betonen, dass sich Umfragen auch schnell wieder ändern können. CDU-Vize Jens Spahn sagte im Deutschlandfunk, dass Laschet für ihn als CDU-Vorsitzender "der natürliche Kanzlerkandidat der Union" sei. Jeder, der ihn im Januar zum Parteivorsitzenden gewählt habe, wusste, dass er damit auch den Kanzlerkandidaten der CDU nominiert.

Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur soll bis Ende der Woche fallen, das hatten Laschet und Söder am Dienstag nach einer mehrstündigen Beratung in der Unionsfraktion gesagt. Ob sie damit den Freitag oder das Wochenende meinten, ist jedoch unklar. Am kommenden Montag wollen die Grünen bekannt geben, ob die Parteivorsitzende Annalena Baerbock oder ihr Co-Chef Robert Habeck die Kanzlerkandidatur übernimmt.

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