Schweden:Von Bullerbü nach Mordor

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Angst und Schrecken über Grenzen hinweg: Schwedische Gangs handeln mit Drogen, ermorden Menschen - hier der Tatort nach einem Mord in Malmö 2019. (Foto: Johan Nilsson/dpa)

Die Bandenkriminalität nimmt in dem skandinavischen Land drastische Ausmaße an. So sehr, dass "schwedische Verhältnisse" in den Nachbarländern schon zur Redewendung geworden ist.

Von Alex Rühle, Stockholm

In Deutschland halten sich über kaum ein Land so hartnäckige Klischees wie über Schweden. Wenn man den Daheimgebliebenen was über die hiesige außerordentlich brutale Bandenkriminalität erzählt, kommen meist ungläubige Antworten, in denen die Worte Bullerbü, Lönneberga, Nils Holgersson und rotes Holzhaus zu einem so pittoresken wie abgegriffenen Sprach-Polaroid angeordnet werden. Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass von manchen Schwedenliebhabern angesichts der düsteren Weltlage ein umso idyllischeres Bild ihres Sehnsuchtsorts gepinselt wird, so als wolle man sich die letzten hellen Projektionsflächen nicht auch noch nehmen lassen.

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