Eigentlich lief alles besser als gedacht für Stephan Knabe und Ingo Wagner. Sie hatten eine Idee, einen Plan und das nötige Kapital, 100 Millionen Euro. Für Kanzler Olaf Scholz kamen der Steuerberater und der Immobilienmanager aus seinem Wahlkreis in Potsdam wie gerufen. Verkörpern sie doch mit ihrer hemdsärmeligen Art das "Deutschlandtempo", das der Kanzler so gerne preist. Bei der im Januar erfolgten Eröffnung des von Knabe und Wagner im Eiltempo realisierten ersten LNG-Terminals in Lubmin lobte er das Projekt als Beispiel dafür, wie schnell es in Deutschland auch mal gehen kann.
LNG-Projekt auf Rügen:Der Kanzler und die Regas-Macher
Lesezeit: 5 min
Ärger vor Ort, Zweifel an Geldquellen und Expertise. Erst durften zwei Unternehmer ein LNG-Terminal in Lubmin hochziehen, nun auch auf Rügen. Drei Mal traf der Kanzler sie, hat er genau hingeschaut?
Von Georg Ismar
LNG-Terminal:Ein Rohr durchs Paradies
Mitten in die weltberühmte, einzigartige Kulturlandschaft auf Rügen soll jetzt also ein LNG-Terminal gebaut werden. Es wäre vielleicht ganz sinnvoll gewesen, sich mit dem Erbgut dieser Insel zu befassen, bevor man sie der Industrialisierung opfert.
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