SZ-Podcast "Auf den Punkt":Putins Krieg gegen den "kollektiven Westen"

Lesezeit: 2 Min.

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Putin hat Russland in eine Opferrolle versetzt. Und verunsichert sein Volk, weil er noch immer keine konkreten Ziele nennt.

Von Silke Bigalke und Lars Langenau

In seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine gerechtfertigt. Putin behauptet, dass Russland gegen einen "kollektiven Westen" kämpft, sagt SZ-Russland-Korrespondentin Silke Bigalke. "Dieser Westen greife", laut Putin, "Russland auf allen Ebenen an, also militärisch, wirtschaftlich, ideologisch." Bigalke: "Und das nennt er dann eben Krieg."

Putin versetzte Russland zudem in eine Opferrolle. "Der Krieg ist inzwischen normal geworden." Doch vielen russischen Soldaten sei nach wie vor völlig unklar, wofür sie sterben. "Vielleicht ist es den meisten russischen Soldaten auch nicht so wichtig, weil sie nicht für ein Projekt oder aus Patriotismus in diesen Krieg ziehen, sondern aus Verzweiflung oder weil sie keine andere Option haben." Sie ziehen in diesen Krieg, "vor allen Dingen mit dem Ziel zu überleben".

Putin habe auch am Dienstag abermals "sehr viele fabrizierte Rechtfertigungen für seinen Krieg" genannt. Aber auf die Frage, was er damit erreichen will, womit er sich zufrieden gibt und Krieg aufhört? "Das kann niemand sagen." Und das werde "zunehmend zum Problem für Putin, weil es die Elite und die Menschen, auf die er sich ja auch stützt, verunsichert".

Als er den Satz "es geht um die staatliche Existenz Russlands" verwendet habe, spielte Putin wieder auf das russische Atomwaffenarsenal an. Mit dieser Angst spiele er "und hofft, dass er dadurch westliche Entscheidungen beeinflussen und womöglich lähmen kann." Das Problem: "Wenn wir wüssten, wie ernst er diese Drohung meint, dann würde sie nicht mehr funktionieren", sagt Bigalke.

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Korrektur: In der Sprechfassung wird einmal "im Vergleich zum Vormonat" gesagt, tatsächlich ist es aber der Vorjahresmonat. Die korrekte Meldung lautet wie folgt:

Im Dezember ist die Inflation in DE noch gesunken. Anfang dieses Jahres hat sie aber wieder zugenommen. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent. Im Dezember hatten staatliche Maßnahmen den Anstieg auf 8,1 Prozent gedämpft.

Den Artikel über den Politischen Aschermittwoch finden Sie hier.

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