SZ-Podcast "Auf den Punkt":Weltmeister Argentinien: Was der Titelgewinn in Katar dem Land bedeutet

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"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Argentinien ist Weltmeister. Messi neuer Fußballgott. Und Kritik am Gastgeberland spielt für den neuen Champion kaum eine Rolle.

Von Christoph Gurk und Lars Langenau

Argentinien ist Fußballweltmeister. Zum dritten Mal nach 1978 und 1986. Gewonnen hat die Mannschaft um Lionel Messie am Sonntagabend in einem spannenden Endspiel gegen Frankreich. Bei einer ganz besonderen WM im Emirat Katar. Argentinien ist ein "fußballfanatisches Land", sagt Christoph Gurk, Südamerika-Korrespondenten der SZ mit Sitz in Buenos Aires. "Die Argentinier lieben Fußball über alles." Es sei das Land der "Panini-Bilder-Knappheit".

Von Anfang an habe man ein entspanntes Verhältnis zu dieser in Deutschland so umstrittenen WM gepflegt: "Hier in Argentinien gab es nicht so eine große Diskussion darüber, wer da diese WM macht und warum." Auch die in Deutschland gerade so umstrittene Szene, als der Emir von Katar dem argentinischen Kapitän Lionel Messi ein arabisches Gewand um die Schultern legt, sei locker genommen worden: "Ich glaube, das wichtig war, dass Messi den Pokal in der Hand hatte. Was er da an hatte, war Leuten dann doch ein bisschen Wurst."

Man sei es eben schon gewohnt, "dass zweifelhafte Staaten eine WM austragen dürfen". So sei auch die WM 1978 in Argentinien selbst während einer Militärdiktatur ausgetragen worden, unter der 30 000 Leute verschwunden sind. Seit Jahrzehnten erlebe Argentinien eine Wirtschaftskrise. Gerade liege die Inflation bei 90 Prozent. "Es gibt ganz viele Leute, die sich nicht mal mehr das Essen leisten können. Vor den Suppenküchen werden die Schlangen immer länger." Dazu geselle sich auch noch eine politische Krise. Deshalb sei der Titelgewinn "ein riesengroßer Glücksgriff", der das Land zumindest ein bisschen vereinen könnte, so Gurk.

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Moderation, Redaktion: Lars Langenau

Redaktion: Tami Holderried, Lea Gittermann

Produktion: Imanuel Pedersen

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