Demo gegen Supreme-Court-Urteil:Polizei nimmt Abgeordnete Ocasio-Cortez vor dem Obersten Gerichtshof fest

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Die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez (l.) wurde am Dienstag bei einem Protest vor dem Obersten Gerichtshof festgenommen. Ihr wurden jedoch keine Handschellen angelegt, auch wenn es wie auf diesem Bild den Anschein hat. (Foto: Anna Moneymaker/AFP)

Sie protestierte gegen das umstrittene Urteil, das das bundesweite Recht auf Abtreibung in den USA gekippt hatte. Laut Polizei gab es insgesamt 35 Festnahmen, 17 davon sind demokratische Abgeordnete.

Von Leopold Zaak

Bei Protesten für ein Recht auf Abtreibung in den USA sind mehrere Abgeordnete der Demokraten festgenommen worden. Unter ihnen sind auch Alexandria Ocasio-Cortez und Ilhan Omar - zwei der bekanntesten Demokratinnen. Auch Katherine Clark, die stellvertretende Sprecherin des Repräsentantenhauses, wurde festgesetzt.

Auf Twitter teilte die Polizei am Dienstag mit, Politiker und Demonstranten hätten die Straße zwischen dem Supreme Court und dem Kapitol nicht freigeräumt, obwohl die Polizei sie dazu aufgerufen hatte. Demnach wurden 35 Menschen festgenommen, mindestens 17 von ihnen sind Mitglieder des Repräsentantenhauses.

Omar sprach von einer "Aktion des zivilen Ungehorsams". Sie werde alles tun, "um vor dem Angriff auf unsere reproduktiven Rechte zu warnen", fügte die bekannte Parteilinke in einem Eintrag auf Twitter hinzu. In dem Tweet ist ein Video angehängt, das Ilhan zeigt, wie sie mit den Armen auf dem Rücken eine Gruppe Demonstrierender verlässt. Sie scheint jedoch keine Handschellen angelegt bekommen zu haben, weil sie die Hand in Richtung anderer Demonstranten hebt.

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Umstrittenes Supreme-Court-Urteil sorgt landesweit immer wieder für Demonstrationen und Proteste

In einem anderen Video ist zu sehen, wie ihre Kollegin Ocasio-Cortez von einem Beamten abgeführt wird. Auf dem Video trägt sie ein grünes Halstuch, das zum Symbol für die Proteste gegen die Abtreibungsgesetze geworden ist.

Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof das bundesweite Recht auf Abtreibung gekippt und damit heftige Reaktionen hervorgerufen. Seit der Entscheidung des Supreme Courts kommt es landesweit immer wieder zu Demonstrationen und Protesten. Einige Staaten verboten Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Woche sofort - selbst dann, wenn es sich um Vergewaltigung oder Fälle von Inzest handelt. In manchen Staaten ist es zudem möglich, dass sich Frauen vor den Strafverfolgern rechtfertigen müssen, wenn sie eine Fehlgeburt erleiden.

Zuletzt geriet ein Fall in die Schlagzeilen, bei dem ein zehnjähriges Mädchen, das nach einer Vergewaltigung schwanger wurde, nach Indiana reisen musste, weil in ihrem Heimatstaat Ohio eine Abtreibung nicht möglich war. US-Präsident Joe Biden zeigte sich von der Geschichte schockiert. Mittlerweile wird gegen die Ärztin ermittelt, die den Schwangerschaftsabbruch in Indiana vorgenommen hatte.

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