Liveblog zum Krieg in NahostNetanjahu fordert Hamas-Terroristen auf, die Waffen niederzulegen

Der Krieg werde noch andauern, "aber das ist der Anfang vom Ende der Hamas", sagt der israelische Regierungschef. Katar sieht das Zeitfenster für eine erneute Waffenruhe als gefährdet an.

Alle Entwicklungen im Liveblog

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Wichtige Updates

Bericht über Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Ex-Geiseln fordern Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas auf

Trump trifft Syriens Übergangspräsidenten al-Scharaa

Netanjahu über Gaza-Krieg: „In den kommenden Tagen werden wir mit voller Kraft hineingehen, um die Kampagne zu vollenden“ 

USA kündigen Ende der Syrien-Sanktionen an – Syrer feiern

Juri Auel
Juri Auel

Private US-Stiftung will Verteilung humanitärer Hilfe im Gazastreifen aufnehmen 

Die neu gegründete private US-Stiftung Gaza Humanitarian Foundation will noch vor dem Ende des Monats mit der Verteilung humanitärer Hilfe im Gazastreifen beginnen. Die Stiftung teilte mit, Israel habe zugestimmt, die Zahl der „sicheren Verteilungsstellen“ für die Bevölkerung des Gazastreifens zu erhöhen. In einem Schreiben an die israelische Regierung forderte der Geschäftsführer der Stiftung, Jake Wood, Israel auf, bis zur vollständigen Aufnahme der Arbeit der Organisation den Fluss ausreichender Hilfsgüter nach Gaza unter Nutzung bestehender Modalitäten zu erleichtern.

Israel hat den Gazastreifen seit Anfang März abgeriegelt, weshalb keine Hilfslieferungen mehr in das zu großen Teilen zerstörte Gebiet gelangen können. Die Bevölkerung ist darauf jedoch dringend angewiesen. Hilfsorganisationen zufolge drohen Hunderttausende zu verhungern. Israel weist dies zurück.

Die neue Stiftung Gaza Humanitarian Foundation soll nach US-Angaben Hilfsgüter im Gazastreifen an „sicheren Verteilungsstellen“ verteilen. Nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten Person sind das US-Sicherheitsunternehmen UG Solutions und das US-amerikanische Logistik- und Planungsunternehmen Safe Reach Solutions an den Aktivitäten der Stiftung beteiligt. Laut dem amerikanischen Botschafter in Israel, Mike Huckabee, wird das israelische Militär die Sicherheit der Verteilungsstellen gewährleisten, aber nicht an der Verteilung von Lebensmitteln oder deren Transport in den Gazastreifen beteiligt sein. Israel unterstützt den „humanitären Plan der USA“. Dieser ähnelt Plänen der israelischen Regierung. Sie will damit nach eigenen Angaben verhindern, dass humanitäre Hilfe in die Hände der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas fällt.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat Bedenken. „Humanitäre Hilfe darf weder politisiert noch militarisiert werden. Die Not der Zivilbevölkerung in Gaza ist derzeit überwältigend, und Hilfsgüter müssen unverzüglich und ungehindert ins Land gelangen können“, erklärte IKRK-Sprecher Steve Dorsey. Die US-Regierung hat die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen aufgefordert, mit der Gaza Humanitarian Foundation zusammenzuarbeiten. 
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Bericht über Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind laut einem palästinensischen Bericht erneut Dutzende Menschen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete 39 Tote bei Angriffen in der Nacht und am Morgen, darunter Frauen und Minderjährige. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

Nach Angaben von Wafa wurden allein im Bereich von Chan Yunis im Süden des Gazastreifens 27 Menschen getötet. Auch in Rafah, in Dschabalija im Norden des Küstengebiets und an anderen Orten sei es zu tödlichen Angriffen gekommen. Die israelische Armee hatte am Mittwoch Bewohner eines Viertels in der Stadt Gaza dazu aufgerufen, ihre Wohnorte vor neuen Angriffen zu verlassen.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Schwangere Israelin nach Anschlag gestorben 

Nach einem Anschlag eines Palästinensers im besetzten Westjordanland ist eine hochschwangere Israelin im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen. Die Ärzte hätten vergeblich um ihr Leben gekämpft, teilte das Beilinson-Krankenhaus bei Tel Aviv mit. Das Baby sei mit Kaiserschnitt zur Welt gebracht worden. Nach Medienberichten ist es in kritischem Zustand.

Der Ehemann der 30-Jährigen wurde verletzt. Nach Medienberichten war das Paar unterwegs zur Geburt im Krankenhaus, als der Anschlag auf ihr Auto verübt wurde.

Die israelische Armee hatte am Mittwochabend mitgeteilt, ein Terrorist habe in der Nähe der Siedlung Bruchin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet. Soldaten hätten die Verfolgung des Tatverdächtigen aufgenommen.

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog sagte: „Der Mord an Zeela Gez, die auf dem Weg ins Krankenhaus war, um ein Baby zur Welt zu bringen, ist eine gruselige, schreckliche Terrortat, die uns bis ins Mark erschüttert.“ Der Terror werde Israel aber nicht entmutigen. Man werde die Täter unermüdlich jagen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist die Lage auch im besetzten Westjordanland extrem angespannt.
Juri Auel
Juri Auel

Bericht: Iran bei Aufhebung von Sanktionen zu Atomabkommen mit den USA bereit 

Iran ist laut einem Medienbericht bereit, einem Abkommen mit den USA im Gegenzug für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zuzustimmen. Dies hat Ali Shamkhani, der Berater des Oberhaupts des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News erklärt. Shamkhani sagte demnach, Iran werde sich verpflichten, niemals Atomwaffen herzustellen, seine Bestände an hochangereichertem Uran zu vernichten, Uran nur noch in geringeren Mengen für zivile Zwecke anzureichern und internationale Inspektoren zur Überwachung des Prozesses zuzulassen. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Ex-Geiseln fordern Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas auf

67 ehemalige Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas über die Freilassung der restlichen Entführten im Gazastreifen aufgerufen. In einem offenen Brief mit der Überschrift „Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben“, war die Rede von einer historischen Gelegenheit nach der jüngsten Freilassung des US-Israelis Edan Alexander.

„Wir glauben, dass die israelische Regierung nun eine echte Chance hat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, heißt es in dem Brief. „Wir appellieren an alle, die an diesem Prozess beteiligt sind: Bitte zieht euch nicht zurück, bevor ein umfassendes Abkommen unterzeichnet ist.“ Bei indirekten Gesprächen in Katar über eine neue Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es nach Medienberichten bislang keine Fortschritte gegeben. Die Unterzeichner forderten: „Befreit alle unsere Brüder und Schwestern aus ihrem Albtraum – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit.“

Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Der Status von drei weiteren Entführten ist unklar. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten im Gazastreifen.
Netanjahu hatte eine neue Offensive im Gazastreifen in den kommenden Tagen angekündigt. Selbst wenn die Hamas anbiete, weitere Geiseln freizulassen, werde Israel den Krieg nicht beenden. Eine zeitlich begrenzte Waffenruhe sei möglich, nicht aber ein dauerhaftes Ende der Kämpfe. Die Angehörigen befürchten, dass dies für die verbliebenen Geiseln den Tod bedeuten könnte.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Verstärkte Angriffe auf den Gazastreifen

Israel hat seine Angriffe auf den Gazastreifen während der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump den örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge verstärkt und dabei mindestens 70 Palästinenser getötet. Die meisten Todesopfer seien bei einer Reihe israelischer Luftangriffe auf Häuser im Gebiet um Dschabalia im Norden des Küstenstreifens zu beklagen, erklärten Sanitäter. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Die Berichte würden geprüft, teilte es mit.

Die Palästinenser hatten darauf gehofft, dass der Besuch von Trump in der Region, der am Dienstag in Saudi-Arabien begann, die Lage deeskalieren könnte. Die Hamas hatte am Montag vor Trumps Reise Edan Alexander freigelassen. Er war die letzte der US-israelischen Geiseln, die die Hamas bei ihrem Überfall auf Israel im Oktober 2023 genommen hatte. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Trump trifft Syriens Übergangspräsidenten al-Scharaa

Nach der Ankündigung, die US-Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, hat sich Präsident Donald Trump mit dem syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa getroffen. Das bestätigte ein US-Regierungsvertreter. Die Begegnung fand demnach in Riad vor einem geplanten Treffen Trumps mit den Anführern mehrerer Golfländer statt.

Es ist das erste Treffen der Präsidenten beider Länder seit 25 Jahren. Der frühere US-Präsident Bill Clinton hatte den damaligen syrischen Machthaber Hafis al-Assad in den Jahren 2000 und 1994 getroffen. Vor der Begegnung in Riad hatte das Weiße Haus erklärt, Trump werde al-Scharaa lediglich „Hallo sagen“.

Bei dem Treffen ging es dann um etwas mehr als nur um eine Begrüßung. Wie das Weiße Haus mitteilte, habe Trump den syrischen Übergangspräsidenten dazu aufgerufen, Israel anzuerkennen. Syrien befindet sich mit Israel seit der Staatsgründung 1948 im Kriegszustand, al-Scharaa hatte sich aber zuletzt offen für eine Annäherung beider Staaten gezeigt. Zur Reaktion von al-Scharaa auf Trumps Forderung ist bisher nichts bekannt.

Trump und al-Scharaa schalteten sich auch zu einem Online-Meeting mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zusammen, wie die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Über Inhalte der Unterhaltung war zunächst nichts bekannt.

Trump hatte am Vorabend in Riad die Aufhebung von US-Sanktionen gegen Syrien angekündigt, das sich seit Dezember in einer Phase des politischen Umbruchs befindet. „Jetzt ist ihre Zeit gekommen. Wir heben alle (Sanktionen) auf“, sagte Trump. In Syrien brach in mehreren Städten Jubel aus.

Das Ende der Sanktionen gegen Syrien sei auch ein Signal an Iran, kommentiert Bernd Dörries (SZ Plus):
Juri Auel
Juri Auel

Netanjahu über Gaza-Krieg: „In den kommenden Tagen werden wir mit voller Kraft hineingehen, um die Kampagne zu vollenden“ 

Die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen muss sich auf eine neue großangelegte Offensive Israels zur Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation Hamas einstellen. Der Einsatz solle „in den kommenden Tagen“ beginnen, kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. Ziel sei es, die Hamas vollständig zu besiegen und die verbliebenen Geiseln in ihrer Gewalt zu befreien.

Netanjahu sagte bei einem Treffen mit verwundeten Reservisten, die Zerschlagung der Hamas und die Befreiung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gehörten untrennbar zusammen. „In den kommenden Tagen werden wir mit voller Kraft hineingehen, um die Kampagne zu vollenden“, versprach er. Selbst wenn die Hamas anbiete, weitere Geiseln freizulassen, werde Israel den Krieg nicht beenden. Eine zeitlich begrenzte Waffenruhe sei möglich, nicht aber ein dauerhaftes Ende der Kämpfe. Die Armee hatte zuletzt mit der Mobilisierung zehntausender Reservisten begonnen. Israelische Medien berichteten aber, vor einer neuen Offensive solle noch das Ende des dreitägigen Besuchs von US-Präsident Donald Trump in der Golfregion abgewartet werden, der am Dienstag in Saudi-Arabien begann und weitere Stopps in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorsieht.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron übte mit Blick auf die humanitäre Lage im Gazstreifen  heftige Kritik am Vorgehen Israels. „Was die Regierung von Benjamin Netanjahu aktuell macht, ist inakzeptabel“, sagte er im Sender TF1. Humanitäre Hilfe aus Frankreich und anderen Ländern für die Bevölkerung in Gaza werde von Israel blockiert. Die humanitäre Krise sei verheerend, es gebe kein Wasser und keine Medikamente. Macron sprach von einer Schande. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte laut einer Sprecherin bei einem Treffen mit Netanjahu in Jerusalem die Dringlichkeit, „den Zugang der Bevölkerung in Gaza zu humanitären Hilfen wieder zu gewährleisten“.

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Juri Auel
Juri Auel

UN-Nothilfechef: Völkermord in Gaza muss verhindert werden 

Der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hat Israels Blockade des Gazastreifens mit scharfen Worten angeprangert. „Israel schafft bewusst und schamlos unmenschliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung in den besetzten palästinensischen Gebieten“, sagte Fletcher vor dem UN-Sicherheitsrat bei einer Sitzung in New York. Weil humanitäre Hilfe zurückgehalten werde, seien 2,1 Millionen Palästinenser im Gazastreifen vom Hungertod bedroht.

„Welche Beweise brauchen Sie jetzt noch?“, fragte Fletcher in die Runde des mächtigsten UN-Gremiums. „Werden Sie entschlossen handeln, um Völkermord zu verhindern und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu gewährleisten? Oder werden Sie stattdessen sagen: „Wir haben alles getan, was wir konnten?“
Juri Auel
Juri Auel

USA kündigen Ende der Syrien-Sanktionen an – Syrer feiern

In zahlreichen syrischen Städten feiern die Menschen auf der Straße die Ankündigung der USA, Sanktionen gegen das Land aufheben zu wollen. Augenzeugen berichteten, dass sich Menschen unter anderem in der Hauptstadt Damaskus, in Homs und in weiteren Städten auf öffentlichen Plätzen versammelt hätten. Es habe Autokorsos gegeben. Fahnen seien geschwenkt und Parolen gesungen worden, berichteten Anwohner in Damaskus der Deutschen Presse-Agentur. „Die Aufhebung der Sanktionen ist ein zweiter Sieg über das frühere Regime, das Syrien ins Verderben geführt hat“, sagte ein Bewohner aus Damaskus. 

Am zentralen Umajaden-Platz in der Hauptstadt kamen Hunderte Menschen zusammen. „Alle feiern“, sagte ein Ladenbesitzer. Die Sanktionen hätten immer nur das syrische Volk getroffen, nicht die alten Machthaber, gegen die sie ursprünglich gerichtet wurden, sagte er weiter.
Menschen feiern in Damaskus, nachdem US-Präsident Donald Trump am Dienstag erklärt hat, er werde die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien anordnen.
Menschen feiern in Damaskus, nachdem US-Präsident Donald Trump am Dienstag erklärt hat, er werde die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien anordnen. REUTERS
Auch in Homs im Westen des Landes versammelten sich Bürger auf einem zentralen Platz. Sie riefen Slogans wie „Halte dein Haupt hoch – du bist ein freier Syrer!“. Ein Anwohner sagte: „Wir danken dem Königreich Saudi-Arabien und Prinz Mohammed bin Salman für ihren Einsatz.“ 

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in der saudischen Hauptstadt Riad angekündigt, dass er die Sanktionen gegen Syrien aufheben möchte. Das wird in Syrien als Signal für einen möglichen wirtschaftlichen Neuanfang gesehen. Trump trifft sich an diesem Mittwoch womöglich mit Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa in Riad, bevor er dann nach Doha weiterreisen will. 
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Freigelassene Geisel berichtet von Folter

Die am Montag freigelassene Geisel Edan Alexander ist laut israelischen Medienberichten in keinem guten gesundheitlichen Zustand. Er soll über Folterungen berichtet haben. Seit dem 7. Oktober 2023 war der Israeli, der auch einen US-Pass hat, im Gazastreifen festgehalten worden. Der 21-jährige ist der letzte US-Bürger, der sich noch als Geisel in dem Küstenstreifen befand. Er diente als Soldat in der israelischen Armee und war 19 Monate im Gazastreifen gefangen. Die radikal-islamische Hamas hatte erklärt, sie lasse Alexander als Geste des guten Willen gegenüber US-Präsident Donald Trump frei. Der Sender Al Dschasira zeigte ein Foto, auf dem er neben maskierten Kämpfern und einem Vertreter des Roten Kreuzes zu sehen ist. Anders als bei früheren Geiselbefreiungen trug Alexander Zivilkleidung.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Kämpfe gehen weiter

Israel nimmt den Beschuss von Zielen im Gazastreifen nach der Freilassung der US-Geisel Edan Alexander durch die radikal-islamische Palästinensergruppe Hamas wieder auf. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden bei einem Luftangriff auf Khan Yunis drei Menschen in einer Notunterkunft für Vertriebene getötet. Eine Frau sei zudem bei israelischem Beschuss auf den Stadtteil Tuffah im Norden von Gaza getötet worden. Mehrere Menschen hätten Verletzungen erlitten. 
Newsdesk
Newsdesk

Hamas lässt Geisel Edan Alexander frei

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen eine US-israelische Geisel an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Das meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Der 21-jährige Edan Alexander kam aufgrund einer Vereinbarung der Hamas mit den USA, ohne israelische Beteiligung, frei. Er wurde Berichten zufolge in der Stadt Chan Yunis im Süden des Küstenstreifens freigelassen. Über seinen gesundheitlichen Zustand ist bisher nichts bekannt.

Terroristen hatten den Soldaten am 7. Oktober 2023 an einem israelischen Wachposten in der Nähe des Gazastreifens entführt. Er ist der erste männliche Soldat, der seither lebend aus der Geiselhaft der Hamas entlassen wurde.

Die Fahrzeuge des Roten Kreuzes sollten ihn zu Vertretern der israelischen Armee bringen, berichtete das israelische Nachrichtenportal „Ynet“. Anschließend solle Alexander in die Militärbasis Reim am Rande des Gazastreifens gebracht werden, um dort seine Familie zu treffen. Danach werde er mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus transportiert.

Die islamistische Hamas hatte die Freilassung des Soldaten am Sonntag angekündigt. Es habe dazu in den vergangenen Tagen Gespräche mit den USA gegeben. Die Freilassung sei Teil der Bemühungen der Islamisten, ein Gaza-Abkommen zu erreichen.

Israelischen Angaben zufolge werden nun noch 20 lebende Geiseln festgehalten, bei drei weiteren Verschleppten sei die Situation unklar. Dazu kommen die Leichen von 35 Entführten.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

"Sicherheitskorridor" für Geiselfreilassung  

Im Zusammenhang mit der angekündigten Freilassung einer Geisel betonte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass keine Waffenruhe mit der Hamas oder eine Freilassung von inhaftierten Personen vereinbart worden sei. Sein Land habe nur einem Sicherheitskorridor zugestimmt, um den in den USA geborenen israelischen Soldaten Edan Alexander freizubekommen, sagt Netanjahu. Zuvor hatte die Hamas angekündigt, den Soldaten im Rahmen der Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen und humanitäre Hilfe freizulassen. Dies soll ohne Bedingungen geschehen. Laut israelischen Medienberichten soll die Geiselfreilassung am Montagnachmittag passieren.
Alexandra Föderl-Schmid
Alexandra Föderl-Schmid

Trump begrüßt angekündigte Freilassung einer US-Geisel

Die Vermittler im Konflikt zwischen Israel und der Hamas haben die angekündigte Freilassung einer israelisch-amerikanischen Geisel als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs begrüßt. US-Präsident Donald Trump sprach von einer „monumentalen Neuigkeit“ und Geste des Entgegenkommens gegenüber den USA und den anderen beiden Vermittlern Katar und Ägypten. Trump will diese Woche eine mehrtägige Nahost-Reise antreten - ohne Stopp in Israel.

Die Hamas will die mit den USA abgesprochene Freilassung des entführten Doppelstaatlers Edan Alexander als Teil ihrer Bemühungen verstanden wissen, ein weiterreichendes Abkommen zur Beendigung des Gaza-Kriegs zu erzielen. Der 21-Jährige werde innerhalb von 48 Stunden freigelassen, sagte ein ranghohes Hamas-Mitglied der Deutschen Presse-Agentur. Medienberichten zufolge ist der im Oktober 2023 aus Israel entführte Soldat die letzte lebende Geisel mit US-Staatsbürgerschaft, die im Gazastreifen festgehalten wird. 
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