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Wichtige Updates
USA: Verstöße gegen Waffenruhe nicht überbewerten
Mehrere Angriffe Israels in Libanon trotz Waffenruhe
Israels Armee erklärt weitere Hamas-Geisel für tot
Neuer Anlauf für Waffenruhe im Gaza-Krieg
Israels Armee: Hisbollah-Tunnel unter Kirche in Südlibanon entdeckt
Juri Auel
Trump: Wenn Geiseln nicht freigelassen werden, wird die Hölle los sein
Der designierte US-Präsident Donald Trump fordert eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und droht der islamistischen Hamas. Wenn die Geiseln nicht vor seinem Amtsantritt am 20. Januar 2025 freigelassen würden, werde für jene, die im Nahen Osten für die Gräueltaten verantwortlich seien, die „Hölle los sein“, schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social.
Die Verantwortlichen würden „härter getroffen werden, als irgendjemand in der langen und geschichtsträchtigen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika jemals getroffen wurde“. In Großbuchstaben fügte Trump hinzu: „Lasst die Geiseln jetzt frei“.
Mitglieder der Terrororganisation Hamas und weiterer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 in Israel rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere verschleppt. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der rund 100 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere Menschen, die neben der israelische auch etwa über die deutsche oder die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verfügen. Am Montag hatte die israelische Armee eine weitere Geisel für tot erklärt. Die radikal-islamische Hamas fordert als Voraussetzung für eine Freilassung ein Ende des Krieges und den vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen.
Die Verantwortlichen würden „härter getroffen werden, als irgendjemand in der langen und geschichtsträchtigen Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika jemals getroffen wurde“. In Großbuchstaben fügte Trump hinzu: „Lasst die Geiseln jetzt frei“.
Mitglieder der Terrororganisation Hamas und weiterer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 in Israel rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere verschleppt. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der rund 100 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere Menschen, die neben der israelische auch etwa über die deutsche oder die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verfügen. Am Montag hatte die israelische Armee eine weitere Geisel für tot erklärt. Die radikal-islamische Hamas fordert als Voraussetzung für eine Freilassung ein Ende des Krieges und den vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen.
Juri Auel
Behörde: Neun Tote nach israelischen Angriffen in Libanon
Bei den bisher schwersten israelischen Angriffen seit Beginn der Waffenruhe in Libanon sind Behördenangaben zufolge mindestens neun Menschen getötet worden. In der südlichen Stadt Haris meldete Libanons Gesundheitsministerium fünf Tote und einen Verletzten. Im Ort Talusah, rund vier Kilometer von der Demarkationslinie entfernt, waren es demnach vier Tote und zwei Verletzte. Details zur Identität der Opfer nannte die Behörde nicht.
Israels Militär erklärte, Terroristen sowie zahlreiche Abschussrampen und Einrichtungen der proiranischen Miliz bombardiert zu haben. Auch die Rampe, von der aus Stunden zuvor erstmals wieder Raketen der Hisbollah auf Israel abgefeuert worden waren, sei zerstört worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Militär erklärte, Terroristen sowie zahlreiche Abschussrampen und Einrichtungen der proiranischen Miliz bombardiert zu haben. Auch die Rampe, von der aus Stunden zuvor erstmals wieder Raketen der Hisbollah auf Israel abgefeuert worden waren, sei zerstört worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Juri Auel
USA: Verstöße gegen Waffenruhe nicht überbewerten
Die USA haben davor gewarnt, Verstöße gegen die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz überzubewerten. „Wenn man eine Waffenruhe hat, gibt es natürlich Verletzungen“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, vor Journalisten in Washington. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte fast zeitgleich eine „kraftvolle“ militärische Antwort auf einen Angriff der proiranischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels angekündigt, die er als schwerwiegende Verletzung der Waffenruhe bezeichnete. Die Armee teilte mit, sie fliege gerade Angriffe auf „Terrorziele“ in Libanon.
Miller beharrte jedoch darauf, dass die Waffenruhe erfolgreich sei. Die Kämpfe seien weitgehend gestoppt worden. Zugleich betonte er, die USA wollten nicht, dass der Waffenstillstand zusammenbreche. Israel und die Hisbollah haben sich schon wiederholt gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen.
Israel griff in Libanon nach eigenen Angaben nur an, wenn die Hisbollah die Vereinbarungen nicht einhielt, allein am Montag war von "Dutzenden" Zielen die Rede. Libanons Parlamentspräsident Nabih Berri hat Israel jüngst Dutzende Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sprach er von „aggressiven Aktionen der israelischen Besatzungstruppen“, die Häuser in libanesischen Grenzdörfern mit Bulldozern zerstörten, sowie mehreren Luftschlägen. Berri, ein Verbündeter der Schiitenorganisation, hatte in den Gesprächen über die Waffenruhe stellvertretend für die Hisbollah verhandelt.
Juri Auel
Armee: Israel trotz Waffenruhe vom Libanon aus beschossen
Erstmals seit Beginn der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ist Israel nach Angaben seiner Armee wieder von dem nördlichen Nachbarland aus beschossen worden. Ziel des Angriffs der Hisbollah-Miliz sei die Gegend von Har Dov direkt an der Grenze zum Libanon gewesen, teilte die Armee weiter mit. Die Projektile seien in offenem Gelände eingeschlagen und es habe keine Opfer gegeben.
Har Dov, auch als Scheeba Farmen bekannt, liegt ganz im Norden der israelisch besetzten Golanhöhen. Die Hisbollah bestätigte den Beschuss. Er sei als Warnung an Israel gemeint gewesen, das „die Waffenruhe wiederholt“ verletzt habe.
Israel und die Hisbollah haben sich seit Inkrafttreten der Waffenruhe am Mittwoch vergangener Woche schon wiederholt gegenseitig Verstöße vorgeworfen. Die israelische Armee griff trotz der Waffenruhe mehrmals Ziele aus der Luft und am Boden in Libanon an. Israel sprach von Reaktionen auf Verstöße der proiranischen Miliz.
Har Dov, auch als Scheeba Farmen bekannt, liegt ganz im Norden der israelisch besetzten Golanhöhen. Die Hisbollah bestätigte den Beschuss. Er sei als Warnung an Israel gemeint gewesen, das „die Waffenruhe wiederholt“ verletzt habe.
Israel und die Hisbollah haben sich seit Inkrafttreten der Waffenruhe am Mittwoch vergangener Woche schon wiederholt gegenseitig Verstöße vorgeworfen. Die israelische Armee griff trotz der Waffenruhe mehrmals Ziele aus der Luft und am Boden in Libanon an. Israel sprach von Reaktionen auf Verstöße der proiranischen Miliz.
Philipp Saul
Mehrere Angriffe Israels in Libanon trotz Waffenruhe
Die israelische Armee hat trotz einer Waffenruhe mehrere Ziele in Libanon angegriffen. Das Militär sprach von Reaktionen auf Verstöße der Hisbollah. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde im Bezirk Mardschajun ein Mensch getötet. Sicherheitskreisen des Landes zufolge kam er bei einem Luftangriff ums Leben. Die libanesische Staatssicherheit teilte mit, eines ihrer Mitglieder sei bei einem Drohnenangriff in Nabatijeh getötet worden. Dies stelle einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung dar, die letzte Woche in Kraft getreten war.
Die israelische Armee teilte mit, sie habe mehrere militärische Fahrzeuge angegriffen, die im Gebiet einer Raketenwerkstatt der Hisbollah in der Bekaa-Ebene aktiv gewesen seien. Außerdem sei Terrorinfrastruktur im Gebiet von Hermel angegriffen worden, die für Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze gedient habe. Man untersuche Berichte, dass ein libanesischer Soldat bei einem der Angriffe verletzt worden sei. Die Armee habe mehrere Hisbollah-Kämpfer im Süden Libanons angegriffen, weil diese israelische Zivilisten bedroht hätten.
Die israelische Armee teilte mit, sie habe mehrere militärische Fahrzeuge angegriffen, die im Gebiet einer Raketenwerkstatt der Hisbollah in der Bekaa-Ebene aktiv gewesen seien. Außerdem sei Terrorinfrastruktur im Gebiet von Hermel angegriffen worden, die für Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze gedient habe. Man untersuche Berichte, dass ein libanesischer Soldat bei einem der Angriffe verletzt worden sei. Die Armee habe mehrere Hisbollah-Kämpfer im Süden Libanons angegriffen, weil diese israelische Zivilisten bedroht hätten.
David Kulessa
Israels Armee erklärt weitere Hamas-Geisel für tot
Die israelische Armee hat eine weitere Geisel in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen für tot erklärt. Der in New York geborene, zum Zeitpunkt seiner Entführung 21 Jahre alte Soldat sei während des Hamas-Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 getötet worden. Seine Leiche befinde sich seitdem im Gazastreifen.
Das Forum von Geiselfamilien teilte mit, der Panzerkommandeur sei mit anderen Kameraden entführt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, er könne nicht mitteilen, auf welcher Basis der junge Mann nun für tot erklärt wurde.
Am 7. Oktober des vergangenen Jahres waren mehr als 250 Menschen von der Hamas verschleppt worden. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der rund 100 verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere, die neben der israelischen auch über die deutsche oder US-amerikanische Staatsbürgerschaft verfügen.
Das Forum von Geiselfamilien teilte mit, der Panzerkommandeur sei mit anderen Kameraden entführt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, er könne nicht mitteilen, auf welcher Basis der junge Mann nun für tot erklärt wurde.
Am 7. Oktober des vergangenen Jahres waren mehr als 250 Menschen von der Hamas verschleppt worden. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der rund 100 verbliebenen Geiseln nicht mehr leben. Unter ihnen sind mehrere, die neben der israelischen auch über die deutsche oder US-amerikanische Staatsbürgerschaft verfügen.
Lara Thiede
Neuer Anlauf für Waffenruhe im Gaza-Krieg
Die Vermittlerstaaten im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas unternehmen einen neuen Vorstoß für eine Waffenruhe. „Ich kann Ihnen keine Vorhersagen darüber machen, wie diese Vereinbarung aussehen oder wann sie zustande kommen wird. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir uns aktiv darum bemühen, sie zustande zu bringen“, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, dem US-Sender NBC News. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte örtlichen Medienberichten zufolge am Abend darüber Sicherheitsberatungen abhalten. Eine Delegation der Hamas war zuvor in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen zusammengetroffen.
Nach Beginn der Waffenruhe in Libanon wächst die Hoffnung, dass auch im Gaza-Krieg bald die Waffen schweigen könnten. „Nun, da eine Einigung bezüglich der Nordgrenze zu Libanon erzielt wurde, ist es an der Zeit, einen Deal abzuschließen und die Geiseln nach Hause zu bringen“, sagte der israelische Präsident Isaac Herzog bei einem Treffen mit Angehörigen einer der noch etwa 100 Geiseln. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der Verschleppten nicht mehr leben. Die USA stünden in engem Kontakt mit den wichtigsten Akteuren in der Region, sagte Sullivan bei NBC News. Man hoffe, eine Waffenruhe und ein Geiselabkommen erreichen zu können, „aber so weit sind wir noch nicht“, fügte er hinzu.
Nach Beginn der Waffenruhe in Libanon wächst die Hoffnung, dass auch im Gaza-Krieg bald die Waffen schweigen könnten. „Nun, da eine Einigung bezüglich der Nordgrenze zu Libanon erzielt wurde, ist es an der Zeit, einen Deal abzuschließen und die Geiseln nach Hause zu bringen“, sagte der israelische Präsident Isaac Herzog bei einem Treffen mit Angehörigen einer der noch etwa 100 Geiseln. Nach mehr als einem Jahr Krieg dürften viele der Verschleppten nicht mehr leben. Die USA stünden in engem Kontakt mit den wichtigsten Akteuren in der Region, sagte Sullivan bei NBC News. Man hoffe, eine Waffenruhe und ein Geiselabkommen erreichen zu können, „aber so weit sind wir noch nicht“, fügte er hinzu.
Lara Thiede
Berlin: Israel muss mehr humanitäre Hilfe in Gaza zulassen
Das Auswärtige Amt in Berlin hat Israel aufgerufen, mehr Hilfen für die Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen. „Israel ist hier in der Pflicht, seine Versprechen, Gaza mit humanitärer Hilfe zu fluten, nun endlich einzulösen und ausreichend humanitären Zugang zu allen Zeiten zu gewähren. Dafür gibt es keine Ausreden“, erklärte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Tobias Lindner (Die Grünen) vor seiner Abreise zu einer Gaza-Konferenz in Ägypten. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot.
Kurz zuvor hatte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mitgeteilt, dass die wichtigste Route für Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch den Grenzübergang Kerem Schalom aus Sicherheitsgründen vorerst nicht mehr genutzt werde. Mitte November war ein dort gestarteter großer Hilfskonvoi von bewaffneten Banden im Gazastreifen geplündert worden. Am Samstag seien erneut einige Lastwagen mit Lebensmitteln entwendet worden, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf X.
Israel betont, es lasse genügend Hilfe in den Küstenstreifen, die von den internationalen Hilfsorganisationen aber nicht effektiv verteilt werde.
Kurz zuvor hatte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mitgeteilt, dass die wichtigste Route für Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch den Grenzübergang Kerem Schalom aus Sicherheitsgründen vorerst nicht mehr genutzt werde. Mitte November war ein dort gestarteter großer Hilfskonvoi von bewaffneten Banden im Gazastreifen geplündert worden. Am Samstag seien erneut einige Lastwagen mit Lebensmitteln entwendet worden, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf X.
Israel betont, es lasse genügend Hilfe in den Küstenstreifen, die von den internationalen Hilfsorganisationen aber nicht effektiv verteilt werde.
Katja Guttmann
Israels Armee: Hisbollah-Tunnel unter Kirche in Südlibanon entdeckt
Israel wirft der Hisbollah vor, sich in Wohngegenden zu verschanzen. Auch in Moscheen seien Waffen gefunden worden. Schutz suchten die Islamisten aber wohl auch bei einer anderen Konfession: Der israelischen Armee zufolge sollen ihre Soldaten trotz vereinbarter Waffenruhe von einer Kirche in Südlibanon aus ins Feuer der Schiitenmiliz geraten sein. Die Hisbollah-Kämpfer seien dabei getötet worden. Unter der Kirche hätten die israelischen Soldaten anschließend einen Tunnel mit Waffen und Wohnräumen der Hisbollah entdeckt, teilte die Armee mit. Der Vorfall habe sich schon am Samstag ereignet. Wo genau sich die Kirche befand, blieb offen.
Israel hat der Schiitenmiliz wiederholt vorgeworfen, sich in Wohngebieten und zivilen Gebäuden wie etwa Moscheen zu verschanzen. Aber von Kirchen war bisher nicht berichtet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von vereinzeltem israelischen Artilleriebeschuss in Südlibanon. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Trotz gegenseitiger Vorwürfe über Verstöße hielt die nach mehr als einem Jahr heftiger gegenseitiger Angriffe vereinbarte Waffenruhe weiter.
Israel hat der Schiitenmiliz wiederholt vorgeworfen, sich in Wohngebieten und zivilen Gebäuden wie etwa Moscheen zu verschanzen. Aber von Kirchen war bisher nicht berichtet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von vereinzeltem israelischen Artilleriebeschuss in Südlibanon. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Trotz gegenseitiger Vorwürfe über Verstöße hielt die nach mehr als einem Jahr heftiger gegenseitiger Angriffe vereinbarte Waffenruhe weiter.
Violetta Simon
Ehemaliger Verteidigungsminister spricht von „ethnischer Säuberung“
Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat seinem Land „ethnische Säuberung“ im Gazastreifen vorgeworfen. Dies bekräftigte er in einem Gespräch mit dem israelischen Kan-Sender. Jaalon sprach von angeblichen Plänen Israels, die palästinensischen Einwohner des nördlichen Gazastreifens zu vertreiben und dort stattdessen israelische Siedlungen zu errichten.
Jaalon sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandeure, die im Norden Gazas im Einsatz seien und sich große Sorgen darüber machten, was dort geschehe. „Sie werden in Lebensgefahr gebracht, sie werden vor moralische Dilemmas gestellt“, sagte der Ex-Verteidigungsminister. Außerdem hätten sie eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu befürchten. Israel begehe im Gazastreifen Kriegsverbrechen, sagte er.
Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verurteilte seine Äußerungen als „bösartige Lügen“. Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben sich mehrmals für eine Rückkehr israelischer Siedler in den Gazastreifen ausgesprochen, dies ist aber bisher keine offizielle Regierungspolitik.
Jaalon sagte, er spreche im Namen israelischer Kommandeure, die im Norden Gazas im Einsatz seien und sich große Sorgen darüber machten, was dort geschehe. „Sie werden in Lebensgefahr gebracht, sie werden vor moralische Dilemmas gestellt“, sagte der Ex-Verteidigungsminister. Außerdem hätten sie eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu befürchten. Israel begehe im Gazastreifen Kriegsverbrechen, sagte er.
Die rechtskonservative Regierungspartei Likud verurteilte seine Äußerungen als „bösartige Lügen“. Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben sich mehrmals für eine Rückkehr israelischer Siedler in den Gazastreifen ausgesprochen, dies ist aber bisher keine offizielle Regierungspolitik.
Violetta Simon
Israel: Rakete aus Jemen abgefangen
Zwischen Israel und der Hisbollah in Libanon herrscht derzeit eigentlich Waffenruhe. Doch die ebenfalls mit Iran verbündete Huthi-Miliz in Jemen setzt ihre Angriffe auf Israel fort. Israels Luftabwehr hat nach Militärangaben eine aus Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor hatten den Angaben nach bei Tel Aviv sowie an weiteren Orten Alarmsirenen geheult. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, es habe sich um eine ballistische Rakete gehandelt. Den Militärangaben nach wurde sie abgefangen, bevor sie in israelisches Gebiet eindrang.
Die Huthi-Miliz in Jemen hatte ungeachtet der Waffenruhe in Libanon mit weiteren Angriffen auf Israel gedroht. Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg gegen die islamistische Organisation führt, gehe weiter.
Die Huthi-Miliz in Jemen hatte ungeachtet der Waffenruhe in Libanon mit weiteren Angriffen auf Israel gedroht. Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg gegen die islamistische Organisation führt, gehe weiter.
Juri Auel
Hamas-Delegation zu Gaza-Gesprächen in Kairo
Eine Delegation der islamistischen Hamas ist in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen über eine Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen zusammengetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hamas-Delegation. Die Gespräche der Hamas-Delegation unter Leitung des stellvertretenden Chefs des Hamas-Politbüros, Chalil al-Haja, seien auf mehrere Tage angelegt.
Dabei dürfte es auch um die Frage der Freilassung von noch rund 100 Geiseln aus Israel im Gazastreifen gehen, von denen vermutlich jedoch viele nicht mehr am Leben sind. Teilnehmen sollten auch Vertreter der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Westjordanland und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, die bereits in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen seien.
Die Hamas hatte kurz zuvor ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Darin bittet ein am 7. Oktober 2023 während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel entführter Soldat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump, sich für die Freilassung aller Verschleppten einzusetzen.
Die Mutter des Soldaten, der auch die US-Staatsbürgerschaft hat, sagte bei einer Demonstration in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihr telefonisch versichert, dass nach der Einigung auf eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Voraussetzungen gegeben seien, auch die Geiseln aus dem Gazastreifen nach Hause zu bringen. Demonstranten warnten, die Geiseln würden einen zweiten Winter in den „Terror-Tunneln“ der Hamas nicht überleben.
Dabei dürfte es auch um die Frage der Freilassung von noch rund 100 Geiseln aus Israel im Gazastreifen gehen, von denen vermutlich jedoch viele nicht mehr am Leben sind. Teilnehmen sollten auch Vertreter der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas aus dem Westjordanland und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, die bereits in der ägyptischen Hauptstadt eingetroffen seien.
Die Hamas hatte kurz zuvor ein weiteres Video einer Geisel veröffentlicht. Darin bittet ein am 7. Oktober 2023 während des Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel entführter Soldat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump, sich für die Freilassung aller Verschleppten einzusetzen.
Die Mutter des Soldaten, der auch die US-Staatsbürgerschaft hat, sagte bei einer Demonstration in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln, Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe ihr telefonisch versichert, dass nach der Einigung auf eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Voraussetzungen gegeben seien, auch die Geiseln aus dem Gazastreifen nach Hause zu bringen. Demonstranten warnten, die Geiseln würden einen zweiten Winter in den „Terror-Tunneln“ der Hamas nicht überleben.
Juri Auel
Israels Luftwaffe greift wieder Ziele in Libanon an
Israels Armee hat eigenen und libanesischen Angaben zufolge im Laufe des Tages trotz Waffenruhe mit der Hisbollah erneut mehrfach im Libanon angegriffen. Als Grund nannte sie Verletzungen des Abkommens etwa durch bewaffnete Gruppen dort.
In einem Fall hätten Menschen im Nachbarland ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und anderer militärischer Ausrüstung beladen. Israels Luftwaffe habe den Wagen angegriffen. Ziel eines weiteren israelischen Luftschlags waren demnach Mitglieder der Hisbollah, die sich einer Anlage der Miliz genähert hätten. Sie seien mit Granaten und Gewehren bewaffnet gewesen.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete eine verletzte Person bei einem israelischen Luftangriff nahe der Küstenstadt Sidon im Süden des Landes. Israels Armee zufolge war ein Raketenwerfer das Ziel. Zuvor hatte das Militär eigenen Angaben nach dort „terroristische Aktivitäten in einer Hisbollah-Einrichtung“ registriert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem Maßnahmen vor, damit sich die Hisbollah nicht wieder bewaffnet. Israels Bodentruppen sollen zugleich innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus Libanon abziehen. Die heftigen gegenseitigen Angriffe sind seit Inkrafttreten des Abkommens vorbei. Beide Seiten haben sich aber schon mehrmals Verletzungen der Vereinbarungen vorgeworfen.
In einem Fall hätten Menschen im Nachbarland ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und anderer militärischer Ausrüstung beladen. Israels Luftwaffe habe den Wagen angegriffen. Ziel eines weiteren israelischen Luftschlags waren demnach Mitglieder der Hisbollah, die sich einer Anlage der Miliz genähert hätten. Sie seien mit Granaten und Gewehren bewaffnet gewesen.
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete eine verletzte Person bei einem israelischen Luftangriff nahe der Küstenstadt Sidon im Süden des Landes. Israels Armee zufolge war ein Raketenwerfer das Ziel. Zuvor hatte das Militär eigenen Angaben nach dort „terroristische Aktivitäten in einer Hisbollah-Einrichtung“ registriert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die mühsam ausgehandelte Einigung über eine Waffenruhe sieht unter anderem Maßnahmen vor, damit sich die Hisbollah nicht wieder bewaffnet. Israels Bodentruppen sollen zugleich innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus Libanon abziehen. Die heftigen gegenseitigen Angriffe sind seit Inkrafttreten des Abkommens vorbei. Beide Seiten haben sich aber schon mehrmals Verletzungen der Vereinbarungen vorgeworfen.
Nadja Lissok
Verletzte nach Luftangriff in Südlibanon
Seit Beginn der Feuerpause sind die heftigen gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah beendet. Zu einzelnen Angriffen oder Zwischenfälle kommt es aber auch weiterhin. Bei einem israelischen Luftangriff seien drei Menschen in Südlibanon verletzt worden, meldete das libanesische Gesundheitsministerium. Libanesischen Medien zufolge war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Am frühen Morgen seien zudem Außenbezirke eines Orts in Südlibanon von israelischem Artilleriebeschuss getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Berichte über Verletzte gab es nicht. Israels Armee teilte mit, sie sei weiterhin im Süden des Nachbarlandes stationiert, um dort Verstöße gegen das Abkommen zu ahnden.
Am frühen Morgen seien zudem Außenbezirke eines Orts in Südlibanon von israelischem Artilleriebeschuss getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Berichte über Verletzte gab es nicht. Israels Armee teilte mit, sie sei weiterhin im Süden des Nachbarlandes stationiert, um dort Verstöße gegen das Abkommen zu ahnden.
Nadja Lissok
Israel greift militärische Anlagen in Syrien an
Trotz der Feuerpause soll die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah Waffen aus Syrien erhalten haben. Deshalb hat Israels Luftwaffe am Morgen in Syrien militärische Anlagen nahe der Grenze zu Libanon angegriffen. Die Infrastruktur sei für den Waffenschmuggel an die Hisbollah genutzt worden, teilte Israels Militär mit. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte, dass Israels Luftwaffe auf einen Grenzübergang sowie Brücken nahe der Grenze zum Libanon gezielt habe.
Die Hisbollah bezieht Experten zufolge seit Langem Waffen aus Iran unter anderem über Syrien. Laut der Vereinbarung über eine Feuerpause, die die intensiven gegenseitigen Angriffe zwischen der Hisbollah und Israel beendet hat, darf sich die Miliz nicht neu bewaffnen.
Die Hisbollah bezieht Experten zufolge seit Langem Waffen aus Iran unter anderem über Syrien. Laut der Vereinbarung über eine Feuerpause, die die intensiven gegenseitigen Angriffe zwischen der Hisbollah und Israel beendet hat, darf sich die Miliz nicht neu bewaffnen.