Das Politische Buch:Das große Schweigen von Wolfratshausen

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Neues Leben im Land der Täter: Die Kinder vom Lager Föhrenwald bei Wolfratshausen. (Foto: Claus Schnunk)

Ein jüdisches Städtchen voller Holocaust-Überlebender direkt nach dem Krieg mitten in Oberbayern? Alois Berger erzählt die skandalöse Geschichte, warum viele Menschen noch nie vom Lager Föhrenwald gehört haben.

Rezension von Felicitas Amler

Es gab und gibt immer noch viele blinde Flecken in der deutschen Nazi- und Nachkriegsgeschichte. Aber dass ein ganzer Ort aus dem kollektiven Gedächtnis verschwindet, nachdem sein Name mutwillig ausgelöscht wurde - das dürfte doch ungewöhnlich sein. Umso mehr, als es ein Ort war, an dem erst Zwangsarbeiter der NS-Rüstungsindustrie lebten und später Tausende Jüdinnen und Juden, die der Shoah entronnen waren. Den Ortsnamen "Föhrenwald" hat die katholische Kirche eliminiert. Die Siedlung, die nun ein Stadtteil Wolfratshausens ist, heißt seitdem nach einem katholischen Bischof: Waldram.

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:"In der Gegend von Tarnów auf Judentreibjagd"

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