Deutsch-französische Beziehungen:Knaller kurz vor Mitternacht

Lesezeit: 4 min

"Über alles wurde gesprochen, sehr frei und direkt": Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begrüßt Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag vor dem Élysée-Palast in Paris. (Foto: Gonzalo Fuentes/REUTERS)

Ausgerechnet in einem Augenblick, da der Westen seine Geschlossenheit gegenüber Russland zeigen will, streiten Berlin und Paris um die Führungsrolle in Europa. Das Zerwürfnis ist tiefgreifend.

Von Daniel Brössler, Oliver Meiler und Nicolas Richter

Manche Auftritte schreiben Geschichte, so improvisiert sie auch daherkommen mögen. Es war schon bald Mitternacht, viel später als gedacht, als Emmanuel Macron im Wintergarten des Élysée vor die Presse trat, um darüber zu berichten, wie sich der von ihm für einen Abend versammelte Westen über die Ukraine ausgetauscht hat, über deren Bedürfnisse im Abwehrkrieg gegen Russland. Und nichts ließ erahnen, dass die Medienkonferenz eine ganze Weile in Erinnerung bleiben dürfte. Man hatte ja nur vorgehabt, Einigkeit und Entschlossenheit zu demonstrieren, ein Signal an Wladimir Putin zu senden, damit sich der nicht zu siegessicher wähnt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: