Schimpfwörter im Parlament:Von Klempnern, Nilpferden und Löffelfressern

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SPD-Politiker Herbert Wehner (li.) bezeichnete einen Kollegen einst als "Pfefferkuchenmann"; Unions-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz nannte den Kanzler kürzlich "Klempner der Macht". (Foto: Imago Images/Reuters/Collage:SZ)

Die letzten Parlamentsdebatten des Jahres 2023 haben noch einmal eindrucksvoll bewiesen, wie einfallsreich sich Abgeordnete beschimpfen. Die Geschichte des Deutschen Bundestags ist auch eine Geschichte des kreativen Pöbelns.

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Das Nilpferd festigte seine Stellung im parlamentarischen Sprachgebrauch dank Angela Merkel. Im April 2005 kam die damalige Oppositionsführerin von der CDU recht unvermittelt auf dieses afrikanische Tier zu sprechen - in einer Bundestagsdebatte, in der es um die Leitlinien der europäischen Chinapolitik ging. Merkel warf grundsätzliche Fragen des Respekts auf und erwähnte dabei auch ein Nilpferd - und zwar eines, das sich offenbar nicht der besten Gesundheit erfreute. Ausweislich des Parlamentsprotokolls erinnerte sie daran, dass der SPD-Politiker Gernot Erler dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) einmal im Hohen Hause vorgeworfen hatte, mit der "Sensibilität eines hospitalisierten Nilpferds" vorzugehen.

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