Werner Gatzer hatte es schon vor Monaten geahnt, dass er es einmal sein würde, den sein Dienstherr Christian Lindner für alle haushaltspolitischen Fehler der Ampelkoalition verantwortlich machen wird. Damals war ein länglicher Artikel in einem Wirtschaftsmagazin erschienen, in dem das Finanzgebaren der Regierung kritisch beäugt und vor allem der drastische Anstieg der Zinsausgaben im Bundesetat wortreich beklagt wurde: Der "hexende Haushaltsstaatssekretär" Gatzer sei mit seiner "Illusionskunst" am Ende, es sei wohl nur noch eine Frage der Zeit, so sinngemäß der Tenor der Geschichte, bis sich Lindner von dem Top-Beamten trennen werde. An diesem Freitag passierte es: Der Mann von der FDP versetzte den Mann von der SPD in den einstweiligen Ruhestand.
Lindners Staatssekretär:Der Haushaltskünstler muss gehen
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Werner Gatzer galt lange als Meister der Etatplanung. Nun hat Finanzminister Lindner ihn entlassen. Wie viel Verantwortung für das verheerende Karlsruhe-Urteil zur Bundesfinanzpolitik trägt der Staatssekretär?
Von Claus Hulverscheidt und Henrike Roßbach, Berlin
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts:Wie groß ist das Haushaltsloch wirklich?
An diesem Dienstag erklären Experten auf Bitten des Bundestags, was die Karlsruher Entscheidung für die Staatsfinanzen bedeutet. Gute Nachrichten für die Ampelkoalition hält keiner der Gutachter bereit.
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