Afghanistan:Die Taliban als neue Nachbarn

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Eine pakistanische Familie auf dem Weg aus Afghanistan in ihr Heimatland. Pakistan hat den Grenzübergang diese Woche wieder geöffnet. (Foto: ABDUL MAJEED/AFP)

In ganz Zentralasien herrscht Alarmstimmung: Der Abzug des Westens hat ein Machtvakuum hinterlassen, in das die Taliban nun hineinstoßen. Wie sich die Anrainer-Staaten darauf einstellen. Eine Analyse.

Von Tobias Matern, Frank Nienhuysen und Arne Perras, München

Die Taliban sind auf dem Vormarsch, Distrikt um Distrikt nehmen sie in Afghanistan ein. Nach dem Ende der 20-jährigen westlichen Militärmission droht dem Land nun eine Machtübernahme der Islamisten - und damit ein Rückfall in die Zeit vor 2001, als der Westen einmarschierte, um eben jene Taliban zu stürzen. 15 Länder, darunter die USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich haben am Montag in Kabul an die Taliban appelliert, ihre Militäroffensive einzustellen und durch eine Waffenruhe den innerafghanischen Friedensprozess zu beleben. Doch das Problem ist: "Die Taliban haben bis jetzt noch kein Interesse an Frieden", wie ein hochrangiges afghanisches Regierungsmitglied der Süddeutschen Zeitung sagte. Mehr als die Hälfte des Landes ist bereits unter Kontrolle der Taliban, Tendenz steigend.

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