Wetter - Hamburg:Sturmtief "Zeynep" löst "Ylenia" ab: Angst vor Sturmflut

Bremen
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr beseitigen einen Baum, der auf einem Gebäude liegt. Foto: Philipp Schulze/dpa (Foto: dpa)

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Hannover/Bremen (dpa/lni) - Das Orkantief "Ylenia" ist über Niedersachsen und Bremen hinweggefegt, da wird schon "Zeynep" erwartet. Von Freitagnachmittag an soll der Wind im Nordwesten wieder merklich auffrischen und seinen Höhepunkt am Abend und in der ersten Nachthälfte zum Samstag erreichen, hieß es beim Deutschen Wetterdienst (DWD).

Insbesondere auf den Ostfriesischen Inseln und an exponierten Lagen seien extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern zu erwarten, sagte eine DWD-Meteorologin. Für das Binnenland rechnet der Wetterdienst erneut mit orkanartigen Böen und Orkanböen der Stärke 11 und 12. So ist besonders auf Wangerooge die Angst vor den Fluten groß. Wenn der Wasserpegel der Sturmflut auf etwa 2,25 Meter steigen sollte, würde das den Verlust des kompletten Hauptstrandes bedeuten. Die Fluttore sollten geschlossen werden, um eine Katastrophe zu verhindern.

In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag verspäteten sich in Niedersachsen und Bremen erneut zahlreiche Züge, oder fielen gleich ganz aus. Teilweise wurde für Reisende ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Polizei spricht von einer vergleichsweise ruhigen Nacht und rechnet erst im weiteren Tagesverlauf mit weiteren Einsätzen.

Am Donnerstag waren bei sturmbedingten Unfällen zwei Autofahrer gestorben. Einer wurde von einer Eiche erschlagen, einer stieß mit seinem Pkw-Gespann auf der Gegenfahrbahn gegen ein Lkw. Auf der A26 waren am Nachmittag zwischen Dollern und Stade während eines Hagelschauers vier Fahrzeuge zusammengestoßen. Dabei wurde eine Frau schwer verletzt, vier weitere Autoinsassen leicht. Die Autobahn war in Fahrtrichtung Stade bis in den Abend voll gesperrt, der Verkehr musste umgeleitet werden.

Die meisten Züge standen still, im Fernverkehr im Norden ging laut Bahn bis zum Abend noch immer nichts. Hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehren rückten aus. Die Schäden hielten sich in Grenzen.

Wegen der erhöhten Wasserstände haben bereits viele Fährbetriebe an der Küste den Fährverkehr zu den meisten der Ostfriesischen Inseln abgesagt. Etwa fuhren am Donnerstag keine Fähren von und zu den Inseln Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Und für Freitag und Samstag sah es ähnlich aus.

Die Harzwasserwerke bereiten sich auf anhaltende Regenfälle und Schneeschmelzen vor. Nach dem Unwetter sei die Lage an den Talsperren und Seen im Harz "angespannt, aber unter Kontrolle", sagte eine Sprecherin der Harzwasserwerke.

In einigen Kreisen sollte auch am Freitag der Unterricht ausfallen. So teilte der Landkreis Goslar mit, dass die Schüler und Schülerinnen nicht überall befördert werden könnten. Deshalb wurde der Präsenzunterricht in allen allgemein- und berufsbildenden Schulen abgesagt.

© dpa-infocom, dpa:220217-99-171403/7

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