Prozesse - Pasewalk:17 Migranten im Laderaum: Prozess gegen Schleuser startet

Belarus
Ein Staatsanwalt steht vor einem Stapel Gerichtsakten. Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Neubrandenburg (dpa/mv) - In Neubrandenburg beginnt am Mittwoch (09.30 Uhr) ein Prozess wegen bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern. Die Staatsanwaltschaft hat vier Beschuldigte im Alter zwischen 25 und 35 Jahren in dem Zusammenhang angeklagt. Sie sollen im Oktober 2021 insgesamt 17 Migranten über fast 1000 Kilometer im engen Laderaum eines Transporters von Belarus durch Polen nach Deutschland gebracht haben. Den Flüchtlingen aus Syrien und Ägypten soll dabei pro Person jeweils nur 0,25 Quadratmeter Platz und kaum Trinkwasser zur Verfügung gestanden haben.

Die Bundespolizei hatte die geschleusten Migranten und drei Beschuldigte am 12. Oktober 2021 bei Ladenthin (Vorpommern-Greifswald) gefasst. Ein vierter Verdächtiger war geflohen, konnte aber später ermittelt werden. Der Prozess wird zuständigkeitshalber vom Amtsgericht Pasewalk geführt, findet aber wegen fehlender großer Räume am Landgericht in Neubrandenburg statt.

Zwei der Beschuldigten sollen den Transporter und die anderen ein Begleitfahrzeug gefahren haben, sie sitzen in U-Haft. Die Migranten kamen in eine Erstaufnahmeeinrichtung. Es ist der zweite Prozess zu Schleusungen auf der sogenannten Belarus-Route nach Vorpommern. Im Februar hatte das Amtsgericht ein Schleuserpaar, das wegen der Bezahlung eine ähnliche Fahrt auf der Route gestanden hatte, zu drei Jahren sowie zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Die Strafe ist noch nicht rechtskräftig, das Paar sitzt weiter in Untersuchungshaft.

© dpa-infocom, dpa:220405-99-808981/3

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