München:Zschäpes Altverteidiger fordern Entlassung aus NSU-Prozess

München (dpa) - Die drei Altverteidiger der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe haben erneut ihre Entlassung aus dem NSU-Prozess beantragt. Die Hauptangeklagte selbst schloss sich dem an, wie ihr vierter Pflichtverteidiger Mathias Grasel am Dienstag im Gericht mitteilte. Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm vertreten Zschäpe seit Beginn des Prozesses vor fast fünf Jahren. Das Verhältnis zu ihrer Mandantin ist schlecht. Anwalt Grasel kam erst später auf Wunsch Zschäpes hinzu. Wann mit einer Entscheidung über den Antrag zu rechnen ist, war zunächst unklar.

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München (dpa) - Die drei Altverteidiger der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe haben erneut ihre Entlassung aus dem NSU-Prozess beantragt. Die Hauptangeklagte selbst schloss sich dem an, wie ihr vierter Pflichtverteidiger Mathias Grasel am Dienstag im Gericht mitteilte. Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm vertreten Zschäpe seit Beginn des Prozesses vor fast fünf Jahren. Das Verhältnis zu ihrer Mandantin ist schlecht. Anwalt Grasel kam erst später auf Wunsch Zschäpes hinzu. Wann mit einer Entscheidung über den Antrag zu rechnen ist, war zunächst unklar.

Rechtsanwalt Heer begründete den neuerlichen Vorstoß der drei Altverteidiger damit, dass das Münchner Oberlandesgericht inzwischen offenbar Grasels Bestellung als ausreichend für die Sicherung des Verfahrens ansehe. Das lasse sich aus einer Verfügung ablesen, mit der das Gericht vergangene Woche alle drei Verhandlungstermine absetzte. In der Verfügung heißt es, es könne wegen Erkrankung Grasels und „Ortsabwesenheit“ von Rechtsanwalt Hermann Borchert nicht verhandeln. Borchert ist Zschäpes fünfter Verteidiger, wurde vom Gericht allerdings nicht als Pflichtverteidiger bestellt.

Damit gerät der Prozess vor den Plädoyers der Verteidigung erneut ins Stocken. Die Bundesanwaltschaft hatte für Zschäpe eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Die Anklage wirft ihr vor, fast 14 Jahre mit den Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund gelebt und Mittäterin an den zehn meist fremdenfeindlich motivierten Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ gewesen zu sein.

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