München:Zschäpe-Verteidiger wollen neues psychiatrisches Gutachten

München (dpa) - Drei Pflichtverteidiger der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe haben im Münchner NSU-Prozess ein neues psychiatrisches Gutachten über ihre Mandantin gefordert. Sie reagierten damit auf die sogenannte Methodenkritik des Bochumer Psychiaters Pedro Faustmann an dem vom Gericht bestellten Zschäpe-Gutachten seines Kollegen Henning Saß.

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München (dpa) - Drei Pflichtverteidiger der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe haben im Münchner NSU-Prozess ein neues psychiatrisches Gutachten über ihre Mandantin gefordert. Sie reagierten damit auf die sogenannte Methodenkritik des Bochumer Psychiaters Pedro Faustmann an dem vom Gericht bestellten Zschäpe-Gutachten seines Kollegen Henning Saß.

Rechtsanwältin Anja Sturm verwies am Mittwoch in dem von ihr und den Anwälten Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl gestellten Antrag auf die Kritik Faustmanns an dem Gutachten. Faustmann hatte dem Gutachten zahlreiche fachliche Mängel bescheinigt. Der Experte hatte nicht die Psyche der Hauptangeklagten untersucht, sondern sich allein mit der Qualität des Saß-Gutachtens beschäftigt. 

Zschäpe hatte fast 14 Jahre mit den NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos unentdeckt im Untergrund gelebt. Während dieser Zeit sollen Mundlos und Böhnhardt zehn Menschen ermordet haben, meist aus fremdenfeindlichen Motiven. Zschäpe ist als drittes Mitglied des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ in allen Fällen wegen Mittäterschaft angeklagt.

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