München:NSU-Prozess: Witwe enthüllt Treffen mit Angeklagtem

München (dpa) - Die Witwe des NSU-Opfers Theodoros Boulgarides und ihre beiden Töchter haben sich mit dem mutmaßlichen Terrorhelfer Carsten S. getroffen. "Das war einer der schwierigsten und emotionalsten Momente in unseren Leben", sagte Yvonne Boulgarides am Donnerstag in ihrem Plädoyer vor dem Oberlandesgericht München. Sie habe S. bei dem Treffen vor Weihnachten als Menschen erlebt, "der zutiefst bereut und dem das Gewissen den größten Teil seiner Strafe auferlegt hat". Bei den anderen Angeklagten habe sie dagegen keine Anzeichen für Reue gefunden, auch nicht bei Beate Zschäpe. Theodoros Boulgarides war am 15. Juni 2005 in München ermordet worden.

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München (dpa) - Die Witwe des NSU-Opfers Theodoros Boulgarides und ihre beiden Töchter haben sich mit dem mutmaßlichen Terrorhelfer Carsten S. getroffen. „Das war einer der schwierigsten und emotionalsten Momente in unseren Leben“, sagte Yvonne Boulgarides am Donnerstag in ihrem Plädoyer vor dem Oberlandesgericht München. Sie habe S. bei dem Treffen vor Weihnachten als Menschen erlebt, „der zutiefst bereut und dem das Gewissen den größten Teil seiner Strafe auferlegt hat“. Bei den anderen Angeklagten habe sie dagegen keine Anzeichen für Reue gefunden, auch nicht bei Beate Zschäpe. Theodoros Boulgarides war am 15. Juni 2005 in München ermordet worden.

Die Plädoyers der Nebenkläger im NSU-Prozess sind damit beendet. Als nächstes erhalten die Verteidiger und die Angeklagten das Wort. Es ist noch nicht geklärt, wann sie beginnen werden. Die Verteidiger aller Angeklagten kündigten auf Nachfrage des Vorsitzenden Richters an, sie würden geschätzt je einen Tag benötigen. Nicht festlegen wollte sich zunächst eine der Verteidigergruppen Zschäpes.

Die Hauptangeklagte soll nach dem Willen der Bundesanwaltschaft zu lebenslanger Haft verurteilt werden. Nach Überzeugung der Anklage war sie Mittäterin an den zehn Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“, von denen neun aus fremdenfeindlichen Motiven und immer mit derselben „Ceska“-Pistole verübt worden sein sollen. 

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