Prozesse - Frankfurt (Oder):Heroin-Prozess: Mutmaßlicher Drogenkurier verweigert Aussage

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Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Weil er 658 Kilogramm Heroin versteckt auf einem Transporter geschmuggelt haben soll, steht ein 63 Jahre alter Mann seit Dienstag vor dem Landgericht Frankfurt (Oder). Der Angeklagte aus der Türkei wollte sich zum Prozessauftakt nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm die Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie Hilfeleistung beim Handel damit vor. Bei den 658 Kilogramm handelte es sich nach Angaben des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg um die bisher größte auf einen Schlag entdeckte Menge an Heroin in Deutschland.

Der Kühlauflieger war nach Angaben der Anklage mit georgischen Kennzeichen am 31. Mai über die polnisch-deutsche Grenze gekommen und auf der Autobahn 12 in Höhe Fürstenwalde (Kreis Oder-Spree) kontrolliert worden. Das Heroin sei in Kirgistan auf der verplombten Ladefläche in Schachteln versteckt worden, die als türkische Süßigkeiten beschriftet waren, heißt es in der Anklageschrift. Als Tarnadresse sei eine Firma in Belgien angegeben worden, die laut Gericht aber nicht existiert.

Der Angeklagte habe gewusst, dass er Drogen transportierte und dass er diese im Auftrag von mindestens drei namentlich bekannten Hintermännern in die Niederlande bringen sollte, sagte die Staatsanwältin am Dienstag. Die Hintermänner hätten es dort weiterverkaufen wollen.

Der Verteidiger des 63-Jährigen beantragte eine Aussetzung des Verfahrens. Sein Mandant habe sich nicht ausreichend vorbereiten können, da ihm die Akten nicht rechtzeitig zur Verfügung gestanden hätten. Das Gericht wies den Antrag zurück und vertagte den Prozess (Az: 21 Kls 16/19) auf den 18. Dezember.

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