Inzell:Wind und Schnee: Lawinengefahr hoch, Lifte stehen still

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Garmisch-Partenkirchen (dpa/lby) - Schnee, Wind - Lawinen: Bei drei Lawinenabgängen wurden allein in Oberbayern mehrere Skifahrer verletzt, einer von ihnen starb. Am Montag blieb das Skigebiet an der Zugspitze wegen schlechten Wetters komplett geschlossen. "Wir haben oben relativ viel Schnee, Wind und Lawinengefahr. Da haben wir uns entschlossen, heute das Skigebiet geschlossen zu lassen", sagte die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, Verena Lothes. Auch im nahen Gebiet Garmisch-Classic standen die Lifte in den höheren Lagen ebenfalls still, nur niedriger gelegene Bahnen waren in Betrieb. Am Wallberg und am Brauneck fuhren Bergbahnen am Vormittag nicht.

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Garmisch-Partenkirchen (dpa/lby) - Schnee, Wind - Lawinen: Bei drei Lawinenabgängen wurden allein in Oberbayern mehrere Skifahrer verletzt, einer von ihnen starb. Am Montag blieb das Skigebiet an der Zugspitze wegen schlechten Wetters komplett geschlossen. „Wir haben oben relativ viel Schnee, Wind und Lawinengefahr. Da haben wir uns entschlossen, heute das Skigebiet geschlossen zu lassen“, sagte die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, Verena Lothes. Auch im nahen Gebiet Garmisch-Classic standen die Lifte in den höheren Lagen ebenfalls still, nur niedriger gelegene Bahnen waren in Betrieb. Am Wallberg und am Brauneck fuhren Bergbahnen am Vormittag nicht.

Vielerorts waren frühmorgens Experten unterwegs, um Lawinen oberhalb von Bergstraßen und Skigebieten zu sprengen. „Die Pisten sind sicher“, sagte Antonia Asenstorfer, Sprecherin für die Skigebiete Spitzing, Brauneck, Wallberg und Sudelfeld.

In Österreich und in der Schweiz traf das Schneechaos auch Wintersportorte: Viele Touristen waren eingeschneit, etwa in Zermatt. Der Schweizer Ort war bereits in der ersten Januarwoche für einige Tage isoliert. Seit dem Lawinenwinter 1999 habe es nichts Vergleichbares gegeben, sagte eine Sprecherin des Schweizer Wetterdienstes. Im österreichischen St. Anton und im Paznauntal mit dem Wintersportort Ischgl waren ebenfalls Tausende Touristen eingeschneit. Einige Bahnstrecken waren wegen Lawinengefahr gesperrt.

In den bayerischen Alpen herrschte Lawinenwarnstufe vier auf der fünfstufigen Skala. Das bedeutet, dass sich Lawinen von selbst lösen können, auch wenn kein Skifahrer für zusätzliche Belastung sorgt. „Grund ist das turbulente Wetter mit viel Wind, der den Neuschnee permanent verfrachtet hat“, erläuterte der Leiter des Lawinenwarndienstes Bayern, Hans Konetschny. Zuerst kam der Schnee. „Jetzt regnet es in den Bergen - der kommt damit als Zusatzbelastung in die Schneedecke.“ Denn der Schnee wird schwerer und der Regen löst zudem Verbindungen zwischen den Schneekristallen auf, der Schnee verliert an Stabilität.

Seit dem vergangenen Herbst gab es in den bayerischen Alpen bereits drei Lawinentote. Der erste tödliche Unglücksfall ereignete sich schon im September, als eine Lawine einen Bergwanderer mitriss. Im November starb eine Skitourengeherin am Kehlstein, sie war auf einem asphaltierten Weg unterwegs. Die Lawine rauschte durch eine steile Rinne auf den vermeintlich sicheren Weg.

Im Dezember kam ungewöhnlich viel Schnee. In den vergangenen Tagen fiel in den Bergen abermals reichlich Schnee, allein in der Nacht zum Sonntag und am Sonntag war es mancherorts ein halber Meter. Bereits am Sonntag herrschte deshalb mit Stufe drei erhebliche Lawinengefahr. Der frische Neuschnee lockte aber dennoch Tourengeher in die Berge.

Im steilen Gelände kam es zu drei Unglücken. Mehrere Skifahrer wurden verletzt, für einen 30-jährigen Mann aus Sachsen kam die Hilfe zu spät. Er war mit einem 57-jährigen Begleiter Geigelsteingebiet in den Chiemgauer Alpen unterwegs. Der 57-Jährige konnte zuerst sich selbst und dann den 30-Jährigen aus der Lawine befreien. Die Reanimationsmaßnahmen für den jüngeren Skifahrer blieben aber erfolglos.

An der Brünnsteinschanze wurde ein 35-jähriger Münchner, der mit seiner Frau und seinem Schwager unterwegs war, von einem Schneebrett erfasst, etwa 200 Meter mitgerissen und rund einen Meter tief verschüttet. Die drei hatten sich bei schlechtem Wetter verirrt und waren schließlich eine steile Rinne abgefahren, wie es hieß. Der 35-Jährige konnte mit Hilfe eines Lawinenverschüttetensuchgerätes geortet und ausgegraben werden; er kam mit Frakturen und einer Unterkühlung in ein Krankenhaus.

Am Zwiesel (1782 Meter) nahe Bad Reichenhall rissen Schneemassen zwei Tourengeher mit. Beide konnten aber mit Hilfe anderer Skibergsteiger innerhalb von wenigen Minuten aus den Schneemassen befreit werden, beide Männer blieben bis auf starke Unterkühlungen unverletzt.

Viel Schnee und damit auch Lawinen gab es nicht nur in den Alpen. In der Slowakei im Westen der Hohen Tatra wurden zwei polnische Ski-Touristen verschüttet. Einer wurde schwer verletzt, der andere konnte unter eineinhalb Metern Schnee nur noch tot geborgen werden.

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