Tropensturm "Henri":US-Ostküste erwartet "sehr, sehr ernsten Sturm"

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Vorbereitung auf Hurrikan "Henri": Bewohner der US-Stadt Charlestown stabilisieren mit Spanplatten die Glasschiebetüren eines Hauses (Foto: Stew Milne/dpa)

Wetterexperten warnen vor Überschwemmungen und Sturmfluten im Bundesstaat New York.

In den USA haben in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) erste Regenausläufer durch Tropensturm "Henri" New York und andere Bundesstaaten im Nordosten erreicht. In der Millionenmetropole New York City musste wegen eines schweren Gewitters ein Großkonzert zum erhofften Ende der Corona-Pandemie im Central Park mit Dutzenden Stars abgebrochen werden.

Die Meteorologen beim US-Hurrikanzentrum NHC erwarteten, dass "Henri" am Sonntagmittag (Ortszeit) auf die Küste stößt, aber wohl eher Long Island im Osten der Metropole und die Staaten im Nordosten wie unter anderem Rhode Island, Connecticut und Massachusetts besonders treffe. Angesichts des herannahenden Sturms hatte US-Präsident Joe Biden am Samstag den Gouverneuren von sieben bedrohten Bundesstaaten an der Nordostküste des Landes Unterstützung zugesagt.

Mögliche Folgen des Sturms seien weitreichende Stromausfälle, Sturmfluten an der Küste und Überschwemmungen im Landesinneren. Die Behörden in manchen Küstenstädten Connecticuts hatten einige Bewohner zu Evakuierungen aufgerufen. Das NHC erwartete, dass "Henri" nach seinem Auftreffen an Land schnell an Geschwindigkeit verlieren würde.

Laut CNN lebten rund sechs Millionen Menschen in Gebieten, für die eine Hurrikanwarnung galt. Warnungen vor Überschwemmungen waren für mehr als 35 Millionen Menschen ausgerufen.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hatte am Samstag einen Notstand für Teile des US-Bundesstaats ausgerufen. Dazu zählten die Stadt New York, Long Island und einige weitere Gebiete. Notstand wird in den USA häufig auch aus Vorsicht verhängt, weil so Zuständigkeiten vom Bund zu regionalen Behörden wechseln. Cuomo erwartete für die Stadt New York nur schwere Regenfälle und einige leichte Überschwemmungen. Bürgermeister Bill de Blasio rief dazu auf, unnötige Autofahrten und Reisen am Sonntag zu vermeiden. Der US-Wetterdienst hatte den Tropensturm "Henri" am Samstag zu einem Hurrikan hochgestuft, sich dann am Sonntag jedoch korrigiert: Das Hurrikanzentrum teilte mit, erwartet werde, dass "Henri" am späten Vormittag oder frühen Nachmittag als "starker Tropensturm" auf Land treffe und sich dann rapide abschwäche.

Auch die Versorger in der Region bereiteten ihre Kunden auf etwaige Folgen des Sturms vor. Eversource in Connecticut befürchtet nach eigenen Angaben Stromausfälle von bis zu zehn Tagen. Konzernchef Joe Nolan erklärte am Freitag, es handle sich um einen "sehr, sehr ernsten Sturm".

"Grace" wütete auch im vom Beben verwüsteten Haiti

In Mexiko werden inzwischen acht Tote durch den Hurrikan "Grace" gemeldet. Sechs davon stammten aus einer Familie, teilten die Behörden am Samstag mit. Nach Daten des National Hurricane Centers (NHC) der USA verlor der Wirbelsturm auf seinem Weg nach Westen über dem mexikanischen Festland zwar schnell an Kraft.

Allerdings dürfte es weiter zu schweren Regenfällen und Überschwemmungen kommen. "Der Notstand ist nicht vorbei", erklärte der Gouverneur des Bundesstaates Veracruz, Cuitlahuac Garcia. In Teilen des Landes fiel der Strom aus. "Grace" hatte auf seinem Weg durch die Karibik auch die von einem Erdbeben verwüsteten Regionen auf Haiti getroffen.

© SZ/dpa/Reuters/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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