SZ-Kolumne "Bester Dinge":Im Land des Hechelns

(Foto: Issei Kato/Reuters)

In Japan tragen Haustiere neuerdings Ventilatoren auf dem Rücken, um den schwülen Sommer zu überstehen. Eine coole Idee, die auch Menschen nützt.

Von Violetta Simon

Die Hitze in europäischen Großstädten macht nicht nur Menschen zu schaffen. Überall hechelnde Hundezungen, selbst im sonst kühlen Großbritannien erfährt der Begriff Hot Dog eine neue Bedeutung: Dort raten Experten Hundebesitzern, wegen der Temperaturen tagsüber auf Spaziergänge zu verzichten. Solche Maßnahmen sind in Japan, wo es selbst nachts feuchtwarm bleibt, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Kühlmatten, Hundebetten mit Schirm, Halsbänder mit Kühlpads - kennen sie dort längst im Land des Lächelns, das bekannt ist für seine mehr oder weniger praktischen Erfindungen.

Die neueste kommt aus Tokio: tragbare Ventilatoren, die Hunde, aber auch Katzen auf Wunschtemperatur runterkühlen. Das 80 Gramm schwere, batteriebetriebene Gerät wird in einem schicken Netz-Outfit getragen und lässt die Luft um den Fellkörper wohltuend zirkulieren. Skeptiker denken jetzt womöglich an Astrid Lindgrens Kinderfigur Karlsson vom Dach: der Junge mit dem Propeller auf dem Rücken, der nur Unfug im Kopf hat. Andere fragen sich, ob das Ding auch TÜV-geprüft sein mag. Nicht, dass einem der Hund davonfliegt. Ganz zu schweigen von der Zugluft, die bekanntlich Nackensteifheit verursacht. Gerade bei deutschen Hunden.

Doch die Vorteile, nicht zuletzt für deren Besitzer, sind nicht von der Hand zu weisen: Steht einem im Bus der Schweiß auf der Stirn, könnte man sich zwischendurch den ventilierenden Chihuahua von der Sitznachbarin ins Gesicht halten. Oder klemmt sich unterwegs einen niedlichen Zwergpudel unter den Arm, sodass der Zwergenventilator die Achsel anweht. Wenn das nicht cool ist!

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