Niedersachsen:Faeser reist ins Hochwassergebiet - weiterer Regen in Sicht

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Feuerwehrleute sichern einen Deich bei Sandkrug in Niedersachsen. (Foto: Markus Hibbeler/dpa)

Bei Oldenburg will sich die Bundesinnenministerin ansehen, wie Deiche gesichert werden. In den kommenden Tagen werde es in der Region wieder heftig regnen, prognostiziert der Wetterdienst.

Einen Tag nach Bundeskanzler Olaf Scholz will sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein Lagebild zum Hochwasser in Niedersachsen verschaffen. Die SPD-Politikerin wird am Montagnachmittag in Hatten-Sandkrug bei Oldenburg erwartet, wo sie sich über die Situation informieren möchte. Dort will sie unter anderem sehen, wie ein Hubschrauber der Bundespolizei große Sandbehälter transportiert, um die Deiche zu verstärken und deren Brüche zu verhindern.

Nach Angaben der Feuerwehr vom Sonntag ist die akute Phase der Deichsicherung in Hatten-Sandkrug bereits abgeschlossen, sodass Anwohner in ihre Häuser zurückkehren können. Fußtrupps sollen den Deich aber auch in den nächsten Tagen überwachen. Bei ihrem Besuch wird Faeser begleitet von Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD), Sabine Lackner, der Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), und dem Chef der Bundespolizei, Dieter Romann.

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Bundeskanzler Scholz hatte sich an Silvester in Verden in der Nähe von Bremen über die Entwicklung des Hochwassers informiert. Dabei lobte er den Zusammenhalt der vielen Helferinnen und Helfer, unter denen auch viele Freiwillige seien. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der Scholz begleitete, machte deutlich, dass die Gefahren trotz der an einigen Orten sinkenden Pegelstände noch nicht gebannt seien. Vor allem im Norden Niedersachsens sei der Druck der Wassermassen auf die Deiche ungeheuer groß, sagte der Regierungschef. Je länger dies andauere, desto größer sei das Risiko eines Dammbruchs.

Am Sonntag liefen unter anderem in Oldenburg, in Haren/Ems und in Lilienthal bei Bremen größere Einsätze, um die Deiche zu sichern. So teilte die Stadt Oldenburg mit, dass sich dort weitere rund 600 Menschen auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten sollten. Laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz ist der Hochwasserscheitel in dem Bundesland vorerst erreicht, von einer Entspannung der Lage könne aber nicht gesprochen werden.

In Nordrhein-Westfalen und Sachsen beruhigt sich die Lage

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sollte es am Montag in Niedersachsen nicht allzu viel Regen geben - im Emsland etwas mehr als im Rest des Bundeslandes. Von Dienstag an aber werde es wieder stärker regnen. "Da sind erhebliche Mengen zu erwarten", sagte ein DWD-Meteorologe. Ähnlich werde es auch am Mittwoch sein: "Da kommen wir wieder in unwetterartige und kritische Bereiche."

In Nordrhein-Westfalen und Sachsen hat sich die Situation am Wochenende etwas beruhigt, nicht aber im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, der wegen des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen hat. Auch dort wird der Bruch eines durchnässten Deiches entlang des Flusses Helme befürchtet.

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