Eigentlich hatte sie ja immer gesagt, sie werde nie abdanken, sondern Königin bleiben, bis sie "vom Stock" falle. Sie hatte auch niemanden eingeweiht in ihre Entscheidung. Dementsprechend überrascht reagierten die Dänen, als die 83-jährige Königin Margrethe II. am Sonntagabend in ihrer Neujahrsansprache ihren Rücktritt ankündigte. "Es ist eine Bombe, die selbst die größte Neujahrsrakete übertönen wird", schrieb Birgitte Borup von der Tageszeitung Berlingske. "Wir hatten Tränen in den Augen", sagte Peter Thygesen, Chefredakteur und langjähriger Gerichtsreporter von Politiken. Der Historiker Michael Bregnsbo schrieb, man müsse "bis ins 12. oder 13. Jahrhundert zurückgehen, um einen König zu finden, der den Thron freiwillig verließ." Mette Frederiksen, die dänische Premierministerin, dankte der Königin "im Namen der gesamten Bevölkerung für ihren lebenslangen Einsatz und ihre unermüdlichen Bemühungen für das Königreich von Herzen. Viele von uns haben nie eine andere Regentin gekannt."
Dänemark:Vornehmer kann man nicht abdanken
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Königin Margrethe II. hört auf. In ihrer Neujahrsansprache, die traditionell Traumquoten im TV genießt, kündigt die beliebte Monarchin ihren Rückzug an, im Januar soll Schluss sein. Ein Vorbild auch für andere Königshäuser im Norden?
Von Alex Rühle
SZ-Serie "Monarchien in der Krise":Die Unverwüstliche
Eine Königin mit Schloss und Kutsche im demokratischen Dänemark: Seit 50 Jahren regiert Margrethe II., obwohl die Dänen sie gar nicht brauchen. Die Monarchie abschaffen will hier kaum noch jemand. Bleibt das jetzt immer so?
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