SZ-Kolumne "Bester Dinge":Heißkalt erwischt

(Foto: Mauritius Images)

Gerade hat man sich damit abgefunden, dass der Winter kalt werden könnte, nun wird der Sommer heiß. Willkommen im Wechselbad!

Von Martin Zips

Man hatte es sich gerade gemütlich gemacht, weil man so glücklich darüber war, noch die letzten beiden Heizstrahler im Baumarkt gekauft zu haben. Aus Vorsorge natürlich, weil es ja überall heißt, der Winter könne schrecklich unerfreulich werden. Verrückt, dass es heuer schon im Sommer nirgendwo mehr Heizstrahler zu kaufen gibt. Und dann erreicht einen folgende Nachricht: "Ich habe noch nie solche Temperaturen für Deutschland in einem Wettermodell gesehen! Das ist absolut extrem", twittert ZDF-Meteorologe Özden Terli. "Mit all der gebotenen Ruhe" weise er darauf hin, dass hierzulande 40 Grad und mehr in den kommenden Tagen möglich seien.

Offenbar hat es Gesundheitsminister Karl Lauterbach also gar nicht metaphorisch gemeint, als er sich kürzlich in einem Interview "Rufer in der Wüste" nannte. Hätte man im Baumarkt doch lieber Ventilatoren kaufen sollen? Oder eine Klimaanlage?

Aber hoher Stromverbrauch, das ist ja auch irgendwie blöd. In den nächsten Tagen werden wir also vielleicht mal ein paar Coolpacks, die man angeblich auch als Hotpacks benutzen kann, auf die Fensterbank legen und hoffen (wahrscheinlich ist das naiv ...), dass die auch im Winter noch etwas Wärme abgeben. Vielleicht machen wir aber auch einfach nur mal kurz das Handy aus und lüften ganz gut durch, bevor der nächste Meteorologen-Tweet oder die nächste Eilmeldung kommt und wir uns gleichzeitig wieder unseren Mund-Nasen-Schutz aufsetzen müssen.

Aber so ist es halt, das Leben im Jahr 2022. Und wir sind echt nicht allein.

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