Clankriminalität:Warum dauert der Abou-Chaker-Prozess so lange?

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Der Angeklagte Arafat Abou-Chaker im Sommer 2023 in Berlin vor Gericht. Dreieinhalb Jahre dauert der Prozess gegen ihn nun schon. (Foto: Olaf Wagner/Imago)

Seit dreieinhalb Jahren versucht die Berliner Justiz herauszufinden, was bei einem Streit zwischen Arafat Abou-Chaker und dem Rapper Bushido geschah. Strafrechtsprofessor Martin Heger hat dazu eine klare Meinung.

Interview von Verena Mayer, Berlin

Hat Arafat Abou-Chaker den Rapper Bushido genötigt und seiner Freiheit beraubt, als dieser aus der gemeinsamen Geschäftsbeziehung aussteigen wollte? Und reicht die organisierte Kriminalität bis in die Deutschrap-Szene? Das versucht seit bald dreieinhalb Jahren das Berliner Landgericht herauszufinden. Dort müssen sich Abou-Chaker und drei seiner Brüder wegen eines Vorfalls aus dem Jahr 2017 verantworten: Damals sollen sie Bushido nach einem Streit im Büro eingesperrt und eine Flasche nach ihm geworfen haben. Seither wurden Dutzende Zeugen aus der Musikszene gehört, Gutachten verlesen und der Rapper sowie seine Frau Anna-Maria Ferchichi über Wochen unter Polizeischutz vernommen. Doch ist dieser Aufwand gerechtfertigt? Fragen an Martin Heger, Strafrechtsprofessor an der Berliner Humboldt-Universität.

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