Traditionshandwerk:Internationaler Flößertag in Wolfratshausen

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Stimmungsvoller Höhepunkt soll die Johanni-Floßprozession sein, hier ein Foto von 2014. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Stadt erwartet zwischen dem 18. und 21. Mai um die 230 Gäste aus mehreren europäischen Ländern.

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Für Wolfratshausen dürfte der Zeitpunkt, den Internationalen Flößertag zu organisieren, kaum besser sein: Anfang Dezember 2022 hat die Unesco die Flößerei als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Weniger als ein halbes Jahr später erwartet die Stadt Wolfratshausen zwischen dem 18. und dem 21. Mai um die 230 Vertreter des Traditionshandwerks aus zehn Ländern. Das halten im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen noch drei Familien und der Wolfratshauser Verein Flößerstraße lebendig. Die heutigen Passagierfahrten auf Isar und Loisach in Richtung München sollen für die Gäste nur noch vergnüglich sein. Die jahrhundertelange Funktion, Waren und Holz auf den Flüssen zu transportieren, hat die Flößerei verloren.

Für den internationalen Flößertag hat die Stadt ein umfangreiches Programm organisiert. Dessen Höhepunkt soll die traditionelle Johanni-Floßprozession zu Ehren des Schutzheiligen Nepomuk am Samstag, 20. Mai sein. Die Flöße können allerdings nur fahren, wenn der Flusspegel sinkt. Ob der Programmpunkt stattfindet, wird kurzfristig entschieden. Zur Johanni-Floßprozession formieren sich die Flößervereine bis 20.30 Uhr in der Altstadt, um gegen 20.45 Uhr in Richtung Alte Floßlände zu ziehen. Am mit Fackeln und Lichtern stimmungsvoll erleuchteten Platz werden die von den Handwerksfamilien aus Wolfratshausen gesteuerten Flöße mit den Ehrengästen - darunter Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) - erwartet. Kinder setzen kleine Lichterflöße auf die Loisach, ehe gegen 21.30 Uhr der Gottesdienst beginnt. Währenddessen segnen die Wolfratshauser Pfarrer die Teilnehmenden.

Zum internationalen Flößertag anreisen werden die Teilnehmer bereits am Donnerstag, 18. Mai. Bürgermeister Klaus Heilinglechner sowie der Präsident der Internationalen Flößervereinigung, Frank Thiel, werden an diesem Tag die Gäste begrüßen. Mit ihnen ist für Freitag, 19. Mai, eine Floßfahrt Richtung München geplant. Sollte der nach den jüngsten Niederschlägen gestiegene Isarpegel zu hoch sein, ist ein Alternativprogramm geplant. An diesem Abend wie auch am folgenden Samstag, 20. Mai, können Zuschauer verfolgen, wie an der alten Floßlände die Flöße für die Johanni-Floßprozession zusammengebaut werden. Am Sonntag, 21. Mai, reisen die Gäste des internationalen Flößertags im Anschluss an einen Gottesdienst wieder ab.

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