Extremes Unwetter im Oberland:Lieferkette der Baumärkte gesichert

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Hagebaumarkt (hier die Filiale in Dachau) verzeichnete in den vergangenen Tagen mehr Kunden als sonst. (Foto: Niels P. Joergensen)

Wie ist nach dem verheerenden Hagelsturm die Situation in den umliegenden Filialen? Die Leiter betonen: Kurzfristige Engpässe kann es geben, für Nachschub ist aber gesorgt.

Von Celine Chorus, Bad Tölz-Wolfratshausen

Nach dem verheerenden Unwetter im Süden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen und Umgebung scheint die Lieferkette in den umliegenden Baumärkten vorerst gesichert zu sein. In ihrer Filiale komme es derzeit nur zu kurzfristigen Engpässen, sagt Leiterin Christine Fuchs vom Raiffeisen Bau- und Warencenter in Lenggries. "Wir können den Bedarf schon decken, aber manchmal dauert es ein oder zwei Tage, manchmal auch eine Woche, bis wieder alles nachgestellt ist." Großen Bedarf gebe es aktuell an Dachziegeln. Ein Problem: Manchmal seien auch welche gefragt, die schon 20 oder 30 Jahre alt sind und erst nachbestellt werden müssen. In spätestens 14 Tagen seien diese jedoch meist erhältlich.

Umliegende Baumärkte hatten am vergangenen Sonntag spontan geöffnet, damit sich die Betroffenen mit Material und Werkzeug eindecken konnten. Auch der Hagebaumarkt in Penzberg stand zwischen 11 und 16 Uhr bereit. Das Angebot sei gut angenommen worden: Rund 60 Kunden hätten sich in den Stunden nach dem Hagelsturm vor allem mit Abdeckplanen ausgestattet, berichtet der stellvertretende Filialleiter Robert Wurmer. "Eine verstärkte Nachfrage haben wir aber auch bei den normalen Bedachungen: zum Beispiel bei Glas-und Wellblechprofilen."

Das Nachkaufverhalten war bislang eher gering

Lieferengpässe habe der Penzberger Hagebaumarkt aktuell nicht zu beklagen. Produkte aus dem regulären Sortiment sind nach Angaben von Wurmer meist schnell wieder erhältlich. Im Schnitt vier bis fünf Tage dauere es, bis er diese an seine Kunden weitergeben könne: "Von den Planen, die am Sonntag leer waren, haben wir jetzt wieder einen ordentlichen Bestand." Das Nachkaufverhalten sei - anders als erwartet - in den vergangenen Tagen eher gering gewesen. Dies liegt aber wohl auch daran, dass viele Betroffene noch immer auf einen Gutachter warten.

Andere Filialen verzeichneten in den vergangenen Tagen ebenfalls mehr Kunden als sonst. Großen Bedarf habe es an Planen, Plexigläsern und OSB-Platten gegeben, erklärt Christian Kerndl vom Hagebaumarkt in Bad Tölz. Eigentlich alles, was man für die Verschalung braucht, sei sehr gut gegangen. Mit der Folge, dass man nicht mehr überall nachlegen konnte: "Bei den Planen waren wir auf einen Schlag leergekauft." Die Lager der Lieferanten seien aber gut gefüllt, versichert Kerndl, und innerhalb von drei bis vier Tagen könne man für Nachschub sorgen. "Wir schauen auch, dass wir Umlagerungen machen von Märkten, die keinen erhöhten Bedarf haben, und dadurch haben wir eigentlich keine Lieferengpässe."

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