Tod und Trauer:Ein Streiter für die Schwächsten

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Claus Fussek würdigte den Verstorbenen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Auf der Trauerfeier in Geretsried wird Dieter Käufer als Vorbild für einen würdevollen Umgang mit Pflegebedürftigen geehrt.

Von Benjamin Engel, Geretsried

Dieter Käufer wird fehlen - als Persönlichkeit, die pflegebedürftigen Menschen wie dem schönen Leben intensiv zugewandt war. Dieses Motiv verband am Freitag die Reden zur Trauerfeier für den einstigen Leiter des auf Demenzbewohner spezialisierten Wolfratshauser AWO-Seniorenzentrums. "Dieter war in der Heimleiterszene ein anderer Typ", sagte Deutschlands wohl bekanntester Pflegekritiker Claus Fussek vor um die 70 Trauergästen in der Aussegnungshalle des Geretsrieder Waldfriedhofs. "Er war immer notorisch einseitig auf der Seite der Schwächsten, der Alten, der Kranken der Sterbenden."

Am 10. Januar dieses Jahres ist Käufer nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben. Er war Vorsitzender der Alzheimer-Gesellschaft Isar-Loisachtal. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2019 leitete Käufer 18 Jahre lang das AWO-Seniorenzentrum am Paradiesweg in Wolfratshausen. Er und Claus Fussek, der aus Bad Tölz stammt, hatten gemeinsam studiert und waren befreundet.

"Solche Heimleiter werden fehlen"

Käufer habe gezeigt, wie eine würdevolle Pflege möglich sei, und sich dafür kompetent und leidenschaftlich eingesetzt, sagte Fussek. Der Wahl-Wolfratshauser habe das AWO-Seniorenzentrum zu einer beispielhaften Einrichtung in der bundesdeutschen Pflegeszene gemacht. "Solche Heimleiter werden fehlen."

Die Trauerfeier fand in der Geretsrieder Aussegnungshalle statt. (Foto: Harry Wolfsbauer)

An einen lebensfrohen Menschen und großartigen Kollegen erinnerte Christiane Bäumler, die den Fachbereich Senioren und Teilhabe im Tölzer Landratsamt leitet. Zu neuesten Forschungsansätzen über Demenz habe sich Käufer stets informiert und sein Wissen weitergegeben. "Er hat seine Erfolgsrezepte geteilt, aber auch gesagt, was nicht funktioniert", sagte Bäumler. Das habe das Eis in vielen Gesprächsrunden gebrochen.

Als Italien-Liebhaber mit einem Sinn für formvollendete Ästhetik von der Kleidung übers Essen bis zur Einrichtung beschrieb ein Jugendfreund Käufer. Für ihn sei es nicht zu fassen, dass er gestorben sei, sagte er.

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