Umweltschutz in der Schule:Die Kuh und das Klima

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Wann ist die Kuh ein Klimakiller und unter welchen Umständen ein Klimaretter - dieser und weiteren Fragen können sich Schülerinnen und Schüler mit einem neuen Bildungsprogramm für Schulen stellen. (Foto: Benjamin Engel/oh)

Klasse der St.-Ursula-Realschule in Lenggries nimmt Rolle der regionalen Landwirtschaft und ihre Produktion unter die Lupe.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Das Klimaschutzmanagement des Landkreises fördert Projekttage an Schulen im Bereich Umwelt-, Klima- und Ernährungsbildung. Eines davon ist das Bildungsprogramm "Was hat mein Essen mit dem Klima zu tun?", welches von der Ökologischen Akademie entwickelt und kürzlich in der St.-Ursula-Realschule in Lenggries durchgeführt wurde.

Wann ist die Kuh ein Klimakiller und unter welchen Umständen ein Klimaretter? Diese und weitere Fragestellungen nahmen die Schülerinnen der 6. Klasse genauer unter die Lupe und erlebten, welche Rolle die regionale Landwirtschaft und ihre Produktion spielen. Im Fokus stand der bewusste Konsum tierischer Produkte und dessen Einfluss auf das Klima. Der erste Projekttag fand laut Pressemeldung der Kreisbehörde auf dem Ehamhof der Familie Wasensteiner in Lenggries statt. "Im modernen Laufstall wurde beispielsweise die Haltung der Milchkühe diskutiert und dass eine Kuh nach dem Wiederkäuen auch irgendwann unverdauliche Nahrungsreste wieder ausscheiden muss." Der Tag auf dem Bauernhof habe mit dem Schütteln von Schlagrahm zu Butter und deren anschließender Verkostung geendet. Dazu habe es Brot, Käse und frische Milch gegeben.

Der zweite Projekttag in der Schule startete der Kreisbehörde zufolge mit folgender Frage: Welche Milch würdest du kaufen? Die teure regionale Bio-Heumilch, die etwas günstigere Milch einer oberbayerischen Molkerei oder doch die billige Discountermilch? Der Rest des Geldes darf für Schokolade ausgegeben werden. Die Schülerinnen hätten sich die Entscheidung nicht einfach gemacht. Sie hätten dafür intensiv zu den relevanten Themenbereichen Klima, Landwirtschaft, Haltungsformen und Regionalität recherchiert. Die Ergebnisse der Gruppen wurden auf Plakaten festgehalten und präsentiert. "Dadurch konnte sich die Klasse ein fundierteres Bild davon machen, unter welchen Voraussetzungen man die Kuh eher als Klimakiller (etwa durch den Ausstoß von Methangas) oder sogar als Klimaretter (beispielsweise durch Bindung von Kohlenstoffdioxid beim Grasen auf der Weide) bezeichnen könnte", heißt es in der Pressemeldung.

"Wir wollen das Bewusstsein für die Zusammenhänge der Herkunft von Lebensmitteln und den Kontakt zwischen Kindern und Landwirten fördern", werden die Kooperationspartner, darunter die Tölzer Klimaschutzbeauftragte Veronika Böhm, zitiert. Das neue Programm kann nun im Schuljahr 2023/2024 an allen Schulen in Bad Tölz-Wolfratshausen ab der 6. Klasse direkt über die Ökologische Akademie Dietramszell ( www.oeko-akademie.de) gebucht werden.

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