Ickinger Verkehr:Hölzernes Sicherheits-Plus

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In der Ickinger Siedlung Spatzenloh wohnen relativ viele Familien mit Kindern. Nun soll ein Staketentzaun zum Bahngleis mehr Sicherheit bringen. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Gemeinde Icking baut nun selbst einen Staketenzaun, um das S-Bahn-Gleis vom Wohngebiet Spatzenloh abzugrenzen.

Von Claudia Koestler, Icking

Nach Schäftlarn und Wolfratshausen baut nun auch die Gemeinde Icking einen Zaun an ihrem bislang ungesicherten S-Bahngleis, und zwar am Neubaugebiet Spatzenloh. Das hat der Gemeinderat am Montag einstimmig beschlossen. Anders als in den Nachbarkommunen wird der Zaun nicht in Metall aus sogenannten Stabmatten errichtet, sondern aus Holz als sogenannter Staketenzaun. Dafür wird diese Lösung günstiger: Statt zwischen 26 000 und 36 000 Euro werden die Kosten laut Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) bei etwa 5000 Euro liegen.

"Eine Schleife, sie sich gelohnt hat", kommentierte Verena Reithmann (UBI) die vorangegangene Diskussion zum Thema in Ort. Denn die Bürgerinitiative Verkehrssicherheit fordert schon lange den Bau eines Zaunes entlang der S-Bahnlinie. Doch ein Beschluss blieb lange aus - bis Montag. Zwischenzeitlich hatte die Verwaltung bei der Deutschen Bahn nach Alternativen zum Stabmattenzaun angefragt. Bei einem Ortstermin mit einem Vertreter der Bahn hatte dieser eine Hecke als Alternative jedoch abgelehnt. Derzeit ist die Fläche bewachsen, das Gras zwischen Straße und Gleis wird laut Menrad ein bis zwei Mal pro Jahr gemäht. Die Straße ins Wohngebiet Spatzenloh ist bis zur S-Bahn-Querung mit einer etwa 50 Zentimeter hohen Planke abgetrennt, etwa vier Meter vor der Querungsstelle wurde seitens der Bahn inzwischen ein Stabmattenzaun angebracht. Bei der Ortsbegehung habe der Vertreter der Bahn einen längeren Zaun nicht für nötig befunden, sagte Menrad. Doch die Gemeinde habe daraufhin gefragt, ob entlang der Planke ein Staketenzaun aus Holz mit etwa 1,20 Metern Höhe gebaut werden könne. Der Vorteil: Dafür werde keine Grabungsarbeit nötig. Um den Zaun zu befestigen, werden an der vorhandenen Planke Laschen angeschweißt, an denen wiederum die Pfosten zur Halterung des Zauns befestigt werden. Die neue Einfriedung beginne etwa zehn bis 15 Zentimeter über dem Boden, so dass das Gras mit der Motorsense gemäht werden könne, erklärte Menrad.

Das hat auch die Bahn überzeugt: Mitte Mai hat die Kommune die Bewilligung erhalten. Die Variante mit dem Staketenzaun habe die Gemeinde bereits vergangene Woche mit den Anliegern und einer Vertreterin der Bürgerinitiative besprochen, berichtete Menrad. "Jede Form von Zaun zur Abtrennung vom Wohngebiet wird als ein Plus an Sicherheit angesehen und begrüßt." Allerdings gebe es bereits Stimmen, die eine Verlängerung des Zauns Richtung Sportplatz und südlich der Gleis-Querung forderten. "Ich sehe es selber nicht ein, dass man es da macht und nicht weiter", sagte Menrad. "Ich finde es sogar gefährlich. Wenn jemand da reingeht, nach vorne läuft und nicht mehr rauskommt, ist das schlimmer." Aber nun werde der Zaun eben - zunächst - nur entlang des Einheimischenmodells Spatzenloh gebaut. Man könne aber immer noch einen zweiten Antrag stellen und weiterbauen. Wie lange das dauert? "Da wage ich keine Aussage", so Menrad.

© SZ vom 03.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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