Freizeit am und auf dem Fluss:Erfolgreicher Einsatz an der Isar

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Landratsamt beanstandet 2019 knapp 1000 Ordnungswidrigkeiten.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Gut beschäftigt waren die Isarranger im vergangenen Sommer. An die 1000 Ordnungswidrigkeiten hat das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen im Jahr 2019 beanstandet. Dennoch spricht Carolin Singer davon, dass "die Saison positiv gelaufen" sei. Die Abteilungsleiterin gab im Kreis-Umweltausschuss am Montag einen Erfahrungsbericht ab. Hauptsächlich mussten die elf Isarranger Aufklärungsarbeit leisten. Doch ohne diese Aufpasser, ist ihre Überzeugung, würde es anders aussehen. Und noch eines hat dem Fluss eine Art Verschnaufpause verschafft: der durchwachsene Sommer im vergangenen Jahr.

2018 sah das noch ganz anders aus. Der Sommer war gut, schönes Wetter bis in den Oktober hinein. Die Isar glich an manchen Tagen einem Rummelplatz. Unter dem Freizeitdruck litten Flora und Fauna - abgesehen davon, dass sich die Bootsfahrer oftmals selbst durch fahrlässiges Verhalten in Gefahr brachten. Daraufhin wurde die Verordnung zur Regelung des Gemeingebrauchs auf der Isar erlassen. "Vom Freistaat", wie Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) betonte. Die Kreisbehörde sei das ausführende Organ. 14 Verhaltensregeln umfasst die Verordnung. Dazu gehören etwa ein Verbot von Beibooten und von Glasflaschen, eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille, vor allem aber die saisonale Beschränkung des Bootfahrens auf die Zeit vom 1. Juni bis zum 15. Oktober südlich von Bad Tölz.

"Große Anfeindungen" seien ihr von den Isarrangern nicht berichtet worden, wenn diese Freizeitsuchende am Fluss auf deren Fehlverhalten aufmerksam gemacht hätten, berichtete Singer. Nachfragen habe es häufig gegeben, wenn die Isarranger die Bürger darauf hinwiesen, dass sie keine Glasflaschen mit auf den Fluss nehmen dürfen. "Weil Glas doch besser ist als PET, meinen die Leute", so Singer. Doch die Erklärung, dass Glasscherben eine Gefährdung darstellen, ließe die Bürger umdenken. Auch habe man in Kooperation mit Getränkemärkten ein Hinweisschild an Kühltheken angebracht, die auf das Verbot von Glasflaschen auf der Isar erinnern. Bleibt noch die Klage des Kanuverbands. Dieser störe sich an der Verordnung und dem saisonalen Fahrverbot, sagte Singer. Seine Eingabe an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags liege auf Eis, da der Ausschuss erst das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs abwarten wolle. Die Kanuten haben einen Normenkontrollantrag gestellt. Das Tölzer Landratsamt hat eine 34 Seiten lange Stellungnahme abgegeben, die bei Gericht vorliegt. Wann eine Entscheidung zu erwarten ist, ist offen, so Singer.

© SZ vom 11.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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