Erneuerbare Energie:Erste Solaranlage auf Eurasburger Flur

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Nahe der Autobahn gibt es bereits einen Solarpark auf Ickinger Flur. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bei Quarzbichl sollen Module auf einem 3,3 Hektar großen Feld stehen.

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Zweieinhalb Jahre sind vergangen, seit die Gedanken für die erste Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlage auf Eurasburger Flur öffentlich wurden. Jetzt hat der Gemeinderat den Vorentwurf für den dafür notwendigen Bebauungsplan gebilligt. Die Module sollen auf einem insgesamt 3,3 Hektar großen, landwirtschaftlich genutzten Feld östlich des Abfallverwertungsbetriebs Quarzbichl und westlich der Loisach entstehen. Grundstücksinhaber sind Josef Günthner junior und Johann Höck. "Es ist angedacht, dass die Antragssteller die Anlage selbst betreiben, in Kooperation mit den Bayernwerken", so Eurasburgs Bauamtsleiter Joseph Wodak.

Im Bebauungsplanentwurf ist vorgegeben, dass die Module maximal vier Meter hoch werden dürfen. So will die Kommune sicherstellen, dass die Anlage so landschaftsverträglich wie möglich gebaut wird, trotzdem aber eine landwirtschaftliche Nutzung unter den Modulreihen, wie zum Beispiel Schafbeweidung, machbar bleibt. Gleichzeitig sollen maximal 50 Prozent des Areals mit PV-Modulen bebaut werden. Unterhalb dieses Schwellenwertes seien keine ökologischen Ausgleichsmaßnahmen notwendig, so Bauamtsleiter Wodak.

Damit die Anlage vor einem sogenannten 100-jährlichen Hochwasser geschützt ist, hatte das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Weilheim zudem Abgrabungen und Aufschüttungen im Gelände verlangt. So sollen im Nordosten, wo der Boden an der Loisach zu einem Hügel ansteigt, grob 1100 Kubikmeter abgetragen werden, um mit dem Material eine Senke im Südosten aufzufüllen. In dieser Frage habe sich das WWA mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen, die einen solchen Eingriff in die Natur erst abgelehnt habe, auf einen Kompromiss verständigt, so Wodak.

Mit der langen Planungsphase haderten Teile des Gemeinderats. "Ich finde den Bebauungsplan total übertrieben und realitätsfremd", kritisierte Maria Urban (CSU). Aus ihrer Sicht sind die Festlegungen von Höhe der Module, den Abgrabungen bis zu Bepflanzungen viel zu bürokratisch und zeitraubend. "Woanders geht das viel einfacher." Ebenso mahnte Hans Urban (Grüne) an, in die Gänge zu kommen, statt drei Jahre für einen Bebauungsplanentwurf zu brauchen.

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