Unwetter in und um Benediktbeuern:Mehr als 1200 Einsätze

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Das Technische Hilfswerk Geretsried unterstützte nach dem Hagelsturm die Feuerwehr bei Sicherungsarbeiten im Kloster Benediktbeuern. (Foto: Technisches Hilfswerk Geretsried/oh)

Die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk Geretsried betonen in der Bilanz nach dem Hagelsturm im südlichen Landkreis auch die gute Selbsthilfe der betroffenen Bürger.

Das Technische Hilfswerk (THW) Geretsried und die Feuerwehren in Oberbayern blicken auf arbeitsreiche Tage in den vom Hagel verwüsteten Orten Arzbach, Benediktbeuern, Bichl, Kochel, Ried und Lenggries zurück. Die größten Schäden waren in Benediktbeuern zu verzeichnen, wie die Kreisbandinspektion vermeldet. Mit 641 Einsätzen fanden dort die meisten der 1208 Feuerwehreinsätze statt. Vertreten waren die Wehren mit Kräften aus den Landkreisen Bad Tölz Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Stanrberg und München. Unterstützt wurden sie von Einsatzkräften der Bergwacht, des Technischen Hilfswerks, der Polizei und des Bayerischen Roten Kreuzes.

Die Feuerwehr richtete in Benediktbeuern ein Feuerwehrgerätehaus ein und erfasste dort den Materialbedarf für anderen Schadensorte. Das THW Geretsried unterstützte laut Pressemeldung die Einsatzkräfte bei der Sicherung von Hausdächern und der Ausleuchtung der Einsatzstellen im Ortsteil Arzbach der Gemeinde Wackersberg, bei der Schadensaufnahme beim Kloster Benediktbeuern und der Sicherung des Basilikadaches. Gemeinsam mit dem THW Miesbach und Starnberg sicherte der Ortsverband zudem am Dienstag die letzten Dachfenster im Kloster.

Ein schwerverletzter Feuerwehrmann bei Arbeiten am Dach

Die Arbeiten waren für die Einsatzkräfte nicht ungefährlich: Bei Sicherungsarbeiten stürzte ein Feuerwehrmann am Mittwochnachmittag vom Dach. Er wurde nach einer Erstversorgung vor Ort mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht und benötigt wegen schweren Verletzungen weiterhin stationäre Behandlung. Bei einem anderen Einsatz knickte ein Feuerwehrmann um und verletzte sich dabei leicht.

Die Kreisbandinspektion hebt in ihrer Mitteilung die Selbsthilfe der Bevölkerung in den Dörfern hervor, die die Einsatzkräfte entlastete. Viele Anwohner versorgten sich mit bereitgestellten Materialien wie Sandsäcken und Folien am Zentrallager im Feuerwehrhaus in Benediktbeuern.

Notfallmaßnahmen am Donnerstag beendet

Bereits am Dienstag hatten in den betroffenen Ortschaften zahlreiche Handwerksfirmen mit den Reparaturen der Dächer begonnen. Am Donnerstag beendete die Feuerwehr die Notsicherungsmaßnahmen. Die Reparaturen der beschädigten Gebäude werden wohl noch Monate dauern.

Für erneut akut auftretende Notfälle richtete die Gemeinde Benediktbeuern eine Hotline ein, die unter Telefon 08857/6913-33 rund um die Uhr für Meldungen von Noteinsätzen zur Sicherung angebrachter Dachplanen zur Verfügung steht. Eine beauftragte Zimmerei wird die kostenpflichtige Sicherung der Dachplanen übernehmen.

Das Technische Hilfswerk bietet Informationen zum ehrenamtlichen Engagement auf seiner Webseite www.thw-geretsried.de sowie unter Telefon 08171/900 30.

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