Starnberg:"Ein Hecht kämpft halt auch"

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Am Starnberger See, gilt die Fischerei als Erbrecht. Es muss zu jeder Zeit mindestens einen Fischer-Gesellen in der Familie geben, sonst erlischt das Recht für immer. (Foto: Florian Peljak)

Um den Fischereibetrieb der Familie zu übernehmen, kehrte die 26-jährige Lisi Huber aus München zurück an den Starnberger See. Eine Geschichte über Fische, Demut und die Frage: Was sind eigentlich Privilegien?

Von Marita Wehlus

Die Thermogummistiefel sind Lisi Huber zwei Nummern zu groß. Größe 39,5. Sie werden nicht kleiner hergestellt. Dafür gibt es zu wenig Fischerinnen. Elisabeth "Lisi" Huber fährt in dem silbernen Außenborder über den Starnberger See auf ihre Netze zu. Ihre zierlichen 50 Kilo sind unter dem dicken neon-orangen Ölzeug versteckt und die blonden Haare hängen als geflochtene Zöpfe aus der Wollmütze. Die 26-Jährige ist eine der Fischerinnen hier am Würmsee. "Dieses Jagen, das das Fischen mit sich bringt, ist so ein Männer-Ding", sagt sie. Die meisten Frauen landeten dort, weil sie wie sie aus Berufsfischerfamilien stammten. Anders als in die Gummistiefel ist sie in ihr Erbe, das Recht hier fischen zu dürfen, hineingewachsen. Und findet dabei die Balance zwischen Fischschleim und Instagram.

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