Weßlinger See:80-jähriger Münchner reanimiert

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In diesem Bereich des Weßlinger Sees in der Nähe des Kiosks ging der 80-Jährige plötzlich unter. (Foto: Arlet Ulfers)

Ein Badegast zieht den leblosen Rentner aus drei Meter tiefem Wasser, andere eilen zu Hilfe. Polizei und Feuerwehr sind begeistert, wie vorbildlich sich alle verhalten.

Von Christian Deussing, Weßling

Es ging am Montagabend am Weßlinger See um Sekunden - und um Leben und Tod. Nach Polizeiangaben war gegen 20 Uhr ein 80-jähriger Badegast aus München etwa 15 Meter vom Ufer entfernt plötzlich im See untergegangen und nicht wieder aufgetaucht. Eine Frau hatte dies auf der Badewiese vom Kiosk aus beobachtet und sofort Alarm geschlagen. Ein 38-jähriger Münchner, der gerade aus dem Wasser kam, reagierte geistesgegenwärtig und zog laut Polizei den leblosen Rentner aus dem fast drei Meter tiefen Wasser, wobei ihm kurz vor dem Ufer noch ein Mann geholfen habe, wie die Polizei berichtet.

Unter den noch etwa 20 Badegästen am Kiosk befand sich zufällig ein Arzt, der auch zu Hilfe eilte. Er begann sofort mit einer Herzdruckmassage und konnte somit den 80-Jährigen laut Polizei reanimieren. Kurz darauf trafen eine First-Responder-Besatzung und die alarmierten Rettungskräfte der Feuerwehren Weßling und Oberpfaffenhofen ein. Danach übernahmen ein Notarzt die medizinische Versorgung des Badegastes, der mit einem Krankenwagen zu weiteren Untersuchungen in eine Klinik gebracht wurde.

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Der verunglückte Schwimmer sei bewusstlos und nicht ansprechbar gewesen, sagt Christian Schlosser, Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Oberpfaffenhofen. Der Patient habe sich zumindest am Montag noch in einem kritischen Zustand befunden. Bei der Hitze seien oft ältere Menschen gefährdet - eventuell auch durch Vorerkrankungen und andere gesundheitliche Probleme, so Schlosser.

Der Einsatzleiter ist sehr angetan davon, wie vorbildlich sich die anderen Badegäste in der lebensbedrohlichen Situation verhalten hätten und wie die Rettungsaktionen ineinander gegriffen hätten. Erfreut ist Schlosser auch darüber, dass der Uferweg nicht zugeparkt gewesen sei und fünf Leute die Einsatzfahrzeuge am Badegelände eingewiesen hätten. Zudem habe es keine Handygaffer gegeben.

Auch die Herrschinger Polizei lobt die Ersthelfer, durch deren "sofortiges, beherztes und vorbildliches Handeln" der Münchner gerettet und wiederbelebt werden konnte.

© SZ vom 23.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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