Nach Großeinsatz am Starnberger See:"Lieber ein Fehlalarm, als einmal zu spät kommen"

Einen Großeinsatz gibt es, wenn ein Schwimmer vermisst wird, wie am Starnberger See vor wenigen Tagen. (Foto: Wasserwacht Starnberg/oh)

80 Retter, acht Boote, zwei Hubschrauber - weil sich ein Münchner verschwommen hat: Die Wasserwacht appelliert dennoch, im Zweifel immer den Notruf zu wählen.

100 Einsatzkräfte suchen im und rund um den Pilsensee im Februar nach einer vermissten 77-Jährigen und entdecken sie schließlich, erschöpft, aber gesund am Bahnhof Herrsching. Am vergangenen Mittwoch rücken Wasserwacht, Feuerwehr, Schnelleinsatzgruppen und ein Hubschrauber aus, weil das Handy einer SUP-Fahrerin auf dem Wörthsee ständig Notsignale sendet. Die Frau wird wohlbehalten an Land gefunden.

Und am vergangenen Freitag löst ein 47-jähriger Münchner, den seine Bekannte als vermisst meldet, einen Großeinsatz am Starnberger See aus. 80 freiwillige Helfer von Wasserwachten, DLRG, Feuerwehren, BRK, Rettungshubschrauber und Polizei durchkämmen Ufer und See, bis sich der Mann selbst meldet: Er hatte sich "verschwommen".

Auch wenn die Ehrenamtlichen in solchen Fällen nicht retten mussten: Sie lassen sich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig alarmieren. "Wir sind immer erleichtert, wenn Einsätze gut ausgehen", sagt Jule Heuchert, Pressesprecherin der Wasserwacht Wörthsee. "Lieber ein Fehlalarm, als einmal zu spät kommen."

Niemand sollte zögern, die 112 zu wählen, sagt auch Oliver Jauch. Mit jeder Minute, die ein Schwimmer über seine Fähigkeiten hinaus im Wasser ist, steige die Gefahr, dass es zu einem tödlichen Badeunfall kommt, weiß der Pressesprecher der Starnberger Wasserwacht. Immer gut auf sich selber schauen, aber auch auf die Umgebung achten, das wünscht sich Jule Heuchert von den Badegästen. Jeder, der den Notruf wählt, "handelt komplett richtig".

© SZ vom 26.07.2021 / csn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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