Orkan "Sabine":Mehrere Straßen im Landkreis Starnberg bleiben gesperrt

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Wegen umgestürzter Bäume rücken die Feuerwehren am Montag zu mehr als 120 Einsätzen aus. Die Bahnen stehen still, der Unterricht entfällt.

Von Christian Deussing, Starnberg

Entwurzelte Bäume auf der Straße, umgewehte Verkehrsschilder, Bauzäune und Plakattafeln, kein Zug weit und breit: Das Sturmtief Sabine hat am Montag auch im Fünfseenland seine Spuren hinterlassen.

Von fünf Uhr in der Früh bis zum Nachmittag mussten die Feuerwehren im Landkreis Starnberg zu mehr als 120 Einsätzen ausrücken und dabei oft umgestürzte Bäume zersägen und große Äste beseitigen, die zahlreiche Straßen blockierten - zum Beispiel auf der Maisinger Brücke bei Söcking, im Riedener Weg in Starnberg und in Possenhofen.

Verletzt wird niemand

Es seien fast alle 44 Feuerwehren des Landkreises im Einsatz gewesen, bilanzierte Anton Graf, Sprecher der Kreisbrandinspektion. Niemand sei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der Schaden könne noch nicht beziffert werden.

Am Montagabend noch gesperrt waren laut Kreisbrandinspektion die Kreisstraße zwischen dem Kreisel an der Waldkreuzung und Hausen sowie die Ortsverbindung zwischen Hausen und Unterbrunn. Die Starnberger Bürgermeisterin Eva John erklärte, dass die Straßen zwischen Wangen und Leutstetten sowie zwischen Söcking und Hadorf mindestens noch am Dienstag nicht befahrbar sein würden. Hier drohten Bäume auf die Fahrbahn zu stürzen, Betriebshof und Feuerwehr seien im Einsatz.

Am Morgen wurde unter anderem für eine Stunde die Staatsstraße im Mühltal zwischen Königswiesen und der Abzweigung zum Gut Rieden gesperrt. Die Feuerwehren mussten auch die Verbindung von Machtlfing nach Rothenfeld schließen.

Nachdem am Montag der Unterricht ausfiel, müssen die Schüler am Dienstag zurück in die Klassenräume. Der Schulbusverkehr werde wegen der Straßensperrungen teilweise umgeleitet, kündigte eine MVV-Sprecherin an. Am Montag waren bis zum Mittag die Buslinien 904 von Wangen nach Leutstetten, die Linie 974 von Farchach nach Icking und die Linie 820 von Seefeld-Hechendorf über Inning nach Fürstenfeldbruck ausgefallen. Auf manchen Strecken sei man nach Ferienplan gefahren, erläuterte die Sprecherin. Zudem hätten sich die Busunternehmer auf die Situation gut vorbereitet. Es sei zwar zu Verspätungen und Ausfällen gekommen, doch es sei "alles weniger schlimm gewesen als befürchtet", sagte sie.

Die Züge stehen

Die S-Bahnhöfe - wie etwa in Starnberg - waren gespenstisch leer. Nur einzelne Fahrgäste hofften darauf, einen Zug zu erwischen, bei der S 6 bis zum Abend vergebens. Die Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr ein. Auf der Linie S 8 zwischen Herrsching und dem Münchner Flughafen wurde gegen 15.30 Uhr der Betrieb wieder aufgenommen, allerdings mit Verspätungen und einigen Ausfällen. Bis zum Abend unterbrochen blieb auch der Zugverkehr am Westufer des Ammersees - die Strecke sollte freigeschnitten werden, teilte die Bayerische Regiobahn mit. Am Dienstagmorgen sind vor Betriebsbeginn noch Erkundungsfahrten geplant.

Nach den akuten Unwetterwarnungen wurden alle Wertstoffhöfe im Landkreis Starnberg für Montag und Dienstag geschlossen. Man gehe aber davon aus, dass die Sammelstellen an diesem Mittwoch wieder geöffnet werden könnten, teilt das Starnberger Abfallwirtschaftsunternehmen Awista mit. Geschlossen wurden aber bis auf Weiteres der Starnberger Waldfriedhof und der Friedhof in Percha, auf denen nach Auskunft der Stadt ebenfalls Bäume durch Sturm und Orkanböen umgerissen worden sind.

Kulant zeigte sich die Arbeitsagentur. Wer sich am Montag oder am Dienstag eigentlich hätte arbeitslos melden müssen, solle sich nicht in Gefahr begeben, teilt die zuständige Weilheimer Agentur mit. Arbeitslosmeldung würden auch rückwirkend akzeptiert.

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