Der Auftritt von Gündalein beim "Sound of Munich Now":Female Empowerment mit Playboy-Häschen

Lesezeit: 2 min

Gündalein wünscht sich, dass Rapperinnen auch für einen regulären Hip-Hop-Abend gebucht werden. Wie man das erreichen kann? Mit "Hit after Hit". (Foto: Florian Peljak)

Das hat Flow, das macht gute Laune: Gündalein spielt 100 Shows im Jahr und zeigt beim Festival "Sound of Munich Now", dass Hip-Hop ohne Frauen ziemlich arm wäre.

Von Michael Bremmer

Schon die Trainingsjacke ist eine Aussage. Schwarz mit weißem Playboy-Häschen auf dem Rücken. "Ich glaube, dass viele Frauen sich nicht trauen, Hip-Hop zu machen, weil sie wissen, wie viel Sexismus es in der Szene gibt. Auch mich hat das jahrelang abgeschreckt", hat Isabel Leila Gütlein, die sich als Musikerin Gündalein nennt, einmal in einem SZ-Interview gesagt. Heute ist Gündalein Vorbild für viele Musikerinnen in München. Sie hat sich durchgekämpft, auch wenn sie am Anfang oft nur belächelt wurde.

Hip-Hop von einer Frau? Jahrelang hat man damit in München nur Ebow in Verbindung gebracht, aber das ist Jahre her, außerdem wohnt die Musikerin längst in Berlin. Auch dank Gündalein hat sich nun einiges getan in München. John Dash hat etwa die "Female Hip Hop Open Tracks" im Bahnwärter Thiel initiiert, es gab mal den "Frauenjam" im Bellevue di Monaco - aber genau das zeigt auch ein Problem. Immer wenn mehrere Frauen für eine Show gebucht werden, ist schnell von einem Frauen-Event die Rede. Auch deswegen wünscht sich Gündalein, dass Rapperinnen auch für einen regulären Hip-Hop-Abend gebucht werden. Wie man das erreichen kann? Mit "Hit after Hit", so auch ein Song in der Show von Gündalein.

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Drei Jahre lang hat die München-Show pandemiebedingt Pause gemacht und sich in ein erfolgreiches Digitalfestival verwandelt. Im November 2023 dann die Rückkehr ins Feierwerk - auf Videos haben die Veranstalter dennoch nicht mehr verzichten wollen. Dank der Unterstützung vom Kulturreferat der Stadt München und dem Jugendkulturwerk ist wieder die Videocrew Ideal Entertainment im Einsatz, mit sechs Kameras werden die Auftritte der 20 Bands gefilmt. Ein Song wird jeweils ausgewählt, bearbeitet, gemastert - alle zwei, drei Wochen wird fortan ein Video ausgespielt.

"I can feel it in the air, I can feel it everywhere", singt Gündalein beim Festival "Sound of Munich Now". Das hat Flow, das macht gute Laune, das Publikum wippt rhythmisch mit. Es ist eine energiegeladene Mischung aus Rap-Versen und gesungenen Hooks, begleitet von einem rhythmischen Trap-Beat, für den wie immer im Hintergrund ESC Rilla sorgt. Er ist selbst Rapper, dazu der Verlobte von Gündalein. Gemeinsam haben sie die Rap-Akademie im Bellevue di Monaco ins Leben gerufen. "Wir sehen uns ganz bald", verspricht Gündalein am Ende der Show. Möglichkeiten dazu gibt es mittlerweile viele - allein im vergangenen Jahr hat sie mehr als 100 Shows gespielt. Das ist anstrengend, aber das ist jedes Mal eine tolle Show.

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