Neulich war der Kutschenbauer der Queen, W. J. Frecklington aus Australien, zu Besuch im Marstallmuseum von Schloss Nymphenburg, begleitet wurde er von einem Fahrgestellbauer von BMW. Beide Herren seien gebührend beeindruckt gewesen, erwähnt Heinrich Piening ganz dezent, so dezent wie das Halstuch im Ausschnitt seines Hemds ("wegen der Zugluft"). Er selbst, das ist sehr schnell zu merken, ist auch überaus fasziniert von den historischen Kutschen und Schlitten. Deutet hier auf Achsen, dort auf Aufhängungen, merkt an, die Rennschlitten seien übrigens von bekannten Bildhauern ihrer Zeit konstruiert worden, macht auf die prämoderne Metallic-ähnliche Lackierung eines Schlittens aufmerksam, wandert zur nächsten Kutsche, zieht den Vergleich zu tiefergelegten Autos. Und will mal ganz grundsätzlich feststellen: "Das sind High-End-Produkte ihrer Zeit!"
Schloss Nymphenburg:Der Kutschenputzer
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"Das sind High-End-Produkte ihrer Zeit", sagt der Physiker Heinrich Piening über die königlichen Gefährte im Marstall. Leider sind sie pestizidbelastet. Der stellvertretende Leiter des Restaurierungszentrums der Bayerischen Schlösserverwaltung kümmert sich nun um die Dekontaminierung.
Von Sonja Niesmann
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Schulterwinkel der Süditaliener? Warum ein Hemd auch mal 800 Euro kostet und die Kragenpartie immer wichtiger wird? Weiß alles Irina Filichkina, Schnittdirectrice bei der Münchner Maßhemden-Manufaktur Reiser .
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