Uraufführung an den Kammerspielen:Samuel Koch tanzt aus der Reihe

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Bewegende Bewegungen: Anna Gesa-Raija Lappe und Samuel Koch im Tanzstück "In Ordnung" auf der Bühne der Münchner Kammerspiele. (Foto: Julian Baumann)

Ein Sinnbild auf den geistigen Widerstand gegen die physische Ordnung: Was Doris Uhlich mit ihrem neuen Tanzdrama im Schauspielhaus der Kammerspiele gelingt und was nicht.

Von Rita Argauer

Sie stehen aufgereiht vorn an der Bühnenrampe. Schwarz gekleidet. Gekommen, um zu bleiben. Doris Uhlichs Stück "In Ordnung" im Schauspielhaus beginnt eindeutig. Ein Tanzstück für das Ensemble der Münchner Kammerspiele hat die österreichische Choreografin und Tanzpädagogin geschaffen. Für 16 Menschen. Sie gehen in die Knie, abgestuft nach rechts immer tiefer, ganz am Ende steht Samuel Koch in seinem Rollstuhl. Doch der hat keine Lust, sich an diese Ordnung zu halten. Er schert aus, rollt ans andere Ende der Reihe, fährt dort seinen Stuhl nach oben. Die anderen passen sich an diese neue Ordnung an, bilden die Reihe neu. Es ist eine spielerische Reflexion über Rang und Ordnung; und die körperlichen, aber auch die psychischen Voraussetzungen dafür.

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