"Black Romeo" - Rassismus im klassischen Ballett:"Menschen sind keine Farbe"

Lesezeit: 7 min

Der Kubaner Osiel Gouneo ist seit 2016 Erster Solist am Bayerischen Staatsballett. Der 33-Jährige gehört zu den wenigen Superstars der Ballettwelt mit schwarzer Hautfarbe. Hier tanzt er in den "Tschaikowski Ouvertüren". (Foto: Souheil Michael Khoury)

Osiel Gouneo, Erster Solist am Bayerischen Staatsballett, hat ein Buch geschrieben über seinen Weg als Afrokubaner in der Welt des klassischen Tanzes. Ein Gespräch über seine Erfahrungen mit strukturellem Rassismus, Traumrollen, Vorbilder - und über den weisen Rat seines Großvaters.

Interview von Jutta Czeguhn

Osiel Gouneo gehört zu den herausragenden Balletttänzern unserer Zeit. Seit 2016 ist er Erster Solist am Bayerischen Staatsballett, einer Compagnie, in der Menschen aus 24 Nationen tanzen. Hört sich nach Diversität an. Doch der Afrokubaner Gouneo und sein Landsmann Jonah Acosta sind die einzigen Mitglieder des Ensembles mit schwarzer Hautfarbe. In anderen Spitzencompagnien ist das nicht anders, und nicht erst seit die schwarze Tänzerin Chloé Lopes Gomes das Staatsballett Berlin wegen Diskriminierung verklagte, sehen sich die großen Tanz-Institutionen mit dem Vorwurf des strukturellen Rassismus konfrontiert. In seiner gerade bei C.H. Beck erschienenen Biografie "Black Romeo" schildert Osiel Gouneo seinen Weg in die "weiße Welt des Balletts". Ein Gespräch mit dem 33-Jährigen über stereotype, koloniale Körperbilder, Selbstermächtigung und seine Visionen für das Bayerische Staatsballett.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusOper
:Die Kunst des Übergangs

Die Theaterakademie und die Musikhochschule entdecken Johann Christian Bachs Oper "Zanaida".

Von Egbert Tholl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: