Ehrung durch den Bezirk Oberbayern:"Auf vorbildliche Weise wieder hergerichtet"

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Das Wohnhaus in Lochhausen hat einen Oberbayerischen Denkmalpreis erhalten. (Foto: Markus Berger/oh)

Bei der Vergabe des Oberbayerischen Denkmalpreises gehen zwei Auszeichnungen in den Münchner Westen - gewürdigt werden ein Wohnhaus in Lochhausen und die Pfarrkirche St. Martin in Untermenzing.

Von Ellen Draxel

Bei der zweiten Vergabe des Oberbayerischen Denkmalpreises durch den Bezirk Oberbayern sind zwei Auszeichnungen an Denkmäler im Münchner Westen gegangen. Eine von fünf Prämien erhielten private Eigentümer in Lochhausen. Daneben hat der Bezirk den Eigentümern von acht vorbildlich sanierten Denkmälern eine Anerkennung ausgesprochen, darunter ist die katholische Pfarrkirche St. Martin in Untermenzing.

Das mit einem Preisgeld von 3000 Euro ausgezeichnete Wohnhaus in Lochhausen ist eines der wenigen Baudenkmäler, die in dem an die Gemeinde Gröbenzell angrenzenden Münchner Stadtteil überhaupt noch erhalten sind. Errichtet wurde das ehemalige Lehrerwohnhaus 1909 nach Plänen des Architekten Adolf Fraas. Das Gebäude mit seinen grünen Fensterläden fällt auf: Ein polygonaler Eck-Erker prägt das äußere Erscheinungsbild, in das Walmdach ist eine Mansarde mit Zwerchgiebelhaus integriert.

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Vor seiner Sanierung stand das Haus zehn Jahre lang leer. Heute gehört es einem Ehepaar, das es, so die Argumentation der Jury, "von Grund auf aufwendig saniert und auf vorbildliche Weise wieder hergerichtet" hat. Augenscheinlich werde dies bei der Fassadengestaltung, bei der sowohl die Farbgebung als auch die Strukturierung nach historischem Vorbild erfolgt sei. Liebevoll restaurierte, originale Kastenfenster und Rankgitter rundeten das Bild ab.

Mit einer Anerkennung würdigte der Bezirk Oberbayern außerdem die Innensanierung der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Untermenzing. Das denkmalgeschützte Kirchengebäude ist weitgehend dem späten 15. Jahrhundert zuzurechnen. Das Bauwerk gilt als eine der besten spätgotischen Anlagen in der Umgebung Münchens.

Einen der Oberbayerischen Denkmalpreise übergab Bezirkstagspräsident Josef Mederer Markus und Andrea Berger für die Instandsetzung eines Wohnhauses mit Nebengebäuden in München-Lochhausen (von links). (Foto: Wolfgang Englmaier)

Beachtung verdienen aus denkmalschutzfachlicher Perspektive zudem die drei frühbarocken Altäre der Kirche. Sie stammen von dem bekannten Weilheimer Künstler Hans Dengler. Im Zuge der Innenrenovierung kam dann 2019 ein weiterer Schatz ans Licht: Bei der Reinigung des rechten Seitenaltars entdeckte man die Signatur "G. A. 1700". Für die fachkundigen Restauratoren war schnell klar - es musste sich dabei um den bis dahin nicht benannten Künstler Hans Georg Asam handeln, den Vater und Lehrmeister der berühmten Asambrüder Cosmas Damian und Egid Quirin, die zu den wichtigsten Vertretern des Spätbarocks gehören. Eine kunsthistorische Sensation.

Alle ausgezeichneten Denkmäler, darunter eine historische Mühle in Unterammergau, ein Bauernanwesen im Landkreis Rosenheim, ein Gasthaus im Landkreis Altötting und eine Kapelle in Ruhpolding, hat der Bezirk Oberbayern gefördert. Rund 2,5 Millionen Euro gibt er jährlich für sein Förderprogramm Denkmalpflege aus, seit 2004 sind so mehr als 30 Millionen Euro an Kirchenstiftungen, Kommunen und Privatpersonen gegangen.

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