Wohnungsbau:8100 neue Wohnungen - aber nicht genug

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Baustelle für neues Gewofag-Quartier in München: In mehreren Bauabschnitten entstehen hier 373 neue Wohneinheiten. (Foto: Catherina Hess)
  • Die Zahl der Wohnungen ist 2018 gewachsen - allerdings nicht so schnell, wie sie wachsen soll.
  • 8500 Wohnungen pro Jahr sollten neu geschaffen werden, im vergangenen Jahr waren es 8100. Ihr Ziel erreicht hat die Stadt beim Zuwachs an gefördertem Wohnraum, sie spricht von "über 2000 Wohnungen" in diesem Bereich, das Ziel sind 2000.
  • Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht von einer "starken Bilanz".

Von Sebastian Krass, München

Die Stadt wächst, und mit ihr ist im vergangenen Jahr auch die Zahl der Wohnungen gewachsen - allerdings nicht so schnell, wie sie wachsen soll, und auch etwas langsamer als im Jahr davor. 2018 sind in München knapp 8100 Wohnungen fertiggestellt worden, wie das Planungsreferat am Dienstag mitgeteilt hat. Mit dem Programm "Wohnen in München VI" hat sich die Stadt für die Jahre 2017 bis 2021 eigentlich zum Ziel gesetzt, 8500 Wohnungen pro Jahr neu zu schaffen. Im Jahr 2017 waren es knapp 8300 Wohnungen, die fertig wurden. Ihr Ziel erreicht hat die Stadt beim Zuwachs an gefördertem Wohnraum, sie spricht von "über 2000 Wohnungen" in diesem Bereich, das Ziel sind 2000, im Jahr 2017 waren es 1640.

Die Lokalbaukommission (LBK), die zum Planungsreferat gehört, hat 2018 zudem 12 581 Baugenehmigungen erteilt - "nach dem Rekordjahr 2017 der zweitbeste Wert überhaupt", heißt es in der Mitteilung. Damals waren es knapp 1000 Genehmigungen mehr. Das Planungsreferat sieht "einen positiven Trend", der sich "seit mehreren Jahren" fortsetze. 2016 wurden 9660 Genehmigungen für "Wohneinheiten", wie es offiziell heißt, ausgestellt.

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OB Dieter Reiter (SPD) spricht für 2018 von einer "starken Bilanz". Angesichts der "enormen Miet- und Bodenpreise" müsse man aber noch mehr Flächen für Wohnraum gewinnen. Er selbst versucht, Grundstücke vom Bund loszueisen. Der hat allerdings bereits erklärt, man habe kaum noch entbehrliche Areale in München. Stadtbaurätin Elisabeth Merk sagt, man müsse "in unserer dichter werdenden Stadt" nicht nur auf "das Mehr an Wohnraum" achten, sondern auch darauf, dass dabei bessere "Freiräume, Infrastrukturen und Mobilitätsangebote" entstehen.

In diesem Zusammenhang verweist die Stadt auch auf die Schaffung von neuem Baurecht für Wohnungen auf Flächen, die bisher anders genutzt wurden. Im vergangenen Jahr habe das Planungsreferat "insgesamt fast 7000 neue Wohneinheiten in neuen Planungsgebieten auf den Weg gebracht". Das ist ein Zuwachs gegenüber dem Jahr 2017, damals waren es 5760 Wohnungen, die Zielzahl sind 4500 Wohnungen. Der hohe Wert liegt im wesentlichen darin begründet, dass der Stadtrat Ende 2018 den Bebauungsplan für das Areal der Bayernkaserne in Freimann verabschiedet hat, auf dem bis 2030 ein neues Quartier mit 5500 Wohnungen für etwa 15 000 Menschen entstehen soll.

© SZ vom 30.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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