Green-Festival im Muffatwerk:Ein Herz für Harz

Mit Performances und Installationen hinterfragt das Green-Festival in der Münchner Muffathalle gängige Vorstellungen von Natur und "grünem Wachstum".

Dass einiges von dem, was man so hört und liest, nur Marketing-Gerede ist über angebliche Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit oder biologische Anbaumethoden, das denken sich die meisten. Aber welche Produkte sind wirklich "grüner" als andere? Und welche Preise dafür realistisch? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Green-Festival in der Münchner Muffathalle: Das Kollektiv Disnovation.org etwa zeigt eine Installation, in der Weizen klimaneutral angebaut wird. Und kommt zum Ergebnis, dass ein Kilo Mehl statt 30 Cent 300 Euro kosten müsste. Neben unserer Erwartung absoluter Billigstpreise ist ein Problem, dass vielen ein Bezug zur Natur fehlt. Diese Entfremdung zeigen Rasa Šmite und Raitis Šmits mit ihrer Video-Installation "Atmospheric Forest" auf. Je intensiver der Harzgeruch, desto gesünder und lebendiger der Wald, würde man doch denken. Tatsächlich sei starker Harzgeruch ein Zeichen dafür, dass Bäume leiden. Ein Stress-Symptom des Waldes. Ein Wissen, das Waldspaziergänge ein Stück weit entzaubert. Aber doch ein wichtiges Wissen.

Green-Festival, Mi., 16. bis Fr., 18. Nov., 19 - 23 Uhr / Sa 14 - 22 Uhr / So 11 - 18 Uhr, Muffathalle, Zellstraße 4

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